Trotz drohendem Handelskrieg operieren deutsche Unternehmen weiterhin gern in den USA. (Foto: © sirtravelalot)
Tatsächlich sind die geschäftlichen Bindungen deutscher Unternehmen an die USA trotz der Unberechenbarkeit des Präsidenten und eines drohenden Handelskriegs sogar selten stärker gewesen als im Augenblick. Wie das Handelsblatt Global ausführt, befinden sich die deutschen Investitionen in den Vereinigten Staaten auf einem Rekordniveau. Grund dafür sind die niedrigen Steuern – gerade erst wurde der Unternehmenssteuersatz von 35 auf 21 Prozent reduziert – sowie die sehr geringe staatliche Regulierung. Laut einer neuen Studie der Deutschen Außenhandelskammern plant die Hälfte der deutschen Firmen, die derzeit in den USA geschäftlich tätig sind, eine Erhöhung ihrer Investitionen. 53 Prozent von ihnen wollen in diesem Rahmen auch mehr Mitarbeiter einstellen.
Starkes Lob für die amerikanische Wirtschaftspolitik kommt etwa vom Geschäftsführer der Softwarefirma Hashplay, Jan-Philipp Mohr, der die große Unterstützung von Unternehmen seitens der um Investitionen konkurrierenden Bundesstaaten und Städte hervorhebt. Die Grundlage dafür sei aber in Washington gelegt worden. Für ihn sei es erstaunlich, wie viele wirtschaftsfreundliche Regelungen Präsident Trump in seiner bisherigen kurzen Amtszeit bereits eingeführt habe. Auch der Leiter von Mercedes in den USA, Jason Hoff, lässt keinen Zweifel daran, dass der Autohersteller ungeachtet der ihm von Seiten des Präsidenten in jüngster Zeit entgegengebrachten Kritik nicht daran denke, seine Geschäfte in den USA zurückzufahren. Er lobt die Infrastruktur, die gut ausgebildeten Arbeitskräfte und das sichere geschäftliche Umfeld und betont, dass zwei Drittel der in den USA produzierten Mercedes-Geländewagen in Drittländer exportiert würden.
Nach den Worten der Leiterin der US-Niederlassung von Siemens, Barbara Humpton, überwiegen die wirtschaftlichen Vorteile in den Vereinigten Staaten jeden negativen "Trump-Effekt". Sie spricht von einem "einzigartigen unternehmerischen Geist" und hebt hervor, mit seiner wirtschaftlichen Deregulierung biete das Land den Unternehmen etwas "sehr Außergewöhnliches". Laut Aussage von Annika Jostmeier, deren Aufgabe darin besteht, ausländische Firmen davon zu überzeugen, in den USA zu investieren, haben die verhängten Strafzölle für Stahlproduzenten sogar viele Leute dazu angespornt, ihre geschäftlichen Pläne möglichst schnell umzusetzen.