Andere Länder, andere Gesetze: Als europäischer Tourist in Florida gilt es einiges zu beachten. (Foto © Chodyra Mike/Shutterstock.com)
Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland und die staatliche Tourismusagentur Visit Florida weisen insbesondere auf folgende Aspekte hin:
Alkohol, Zigaretten und illegale Drogen
In den USA ist öffentlicher Alkoholkonsum oder auch nur das sichtbare Mitführen von Alkoholflaschen oder -dosen fast überall illegal. Selbst in Nationalparks muss man mit einer Anzeige rechnen, falls man von Rangern mit Alkohol erwischt wird. Auch im Auto dürfen Alkoholflaschen nicht im geöffneten Zustand mitgeführt und sollten nur im Kofferraum transportiert werden. Um Alkohol kaufen oder bestellen zu können, muss man mindestens 21 Jahre alt sein. Im Straßenverkehr gilt für unter 21-jährige Autofahrer eine Grenze von 0,2, für ältere eine Grenze von 0,8 Promille. Wer alkoholisiert am Steuer erwischt wird, muss laut in-florida-leben.de damit rechnen, künftig nicht mehr in die USA einreisen zu dürfen.
Der Besitz illegaler Drogen kann schon bei geringsten Mengen strafrechtlich verfolgt werden, eine lebenslange Einreisesperre oder gar eine langjährige Gefängnisstrafe zur Folge haben. Seit Ende 2016 ist Cannabis in Florida zwar als rezeptpflichtiges Medikament zugelassen, der Gebrauch und Besitz als bloßes Genussmittel ist aber nach wie vor illegal.
Rauchen ist in Florida nicht nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, sondern auch in den meisten öffentlichen Gebäuden sowie in Lokalen, die Speisen servieren, verboten. Viele Restaurants bieten aber Raucherplätze im Freien an. In Hotels gibt es Raucher- und Nichtraucherzimmer, in Bed and Breakfasts ist das Rauchen dagegen in der Regel nicht möglich. Um keine Ordnungsstrafen zu riskieren, empfiehlt es sich, die Verbote zu beherzigen.
Nacktheit in der Öffentlichkeit
Nacktbaden ist in Florida nur an ausgewiesenen FKK-Stränden erlaubt. Das Umziehen am Strand ist ebenfalls tabu und kann Geldbußen nach sich ziehen. Diese Vorschriften gelten selbst für Kleinkinder und Babys. Auch String-Tanga-Bikinis sind an den meisten Stränden verboten, gemäß magazinusa.com wird allerdings zumindest auf Key West das Oben-ohne-Baden und -Sonnen zumeist toleriert. Wer sich unter einem Handtuch umzieht, muss laut holidaypineapple.de vielerorts ebenfalls mit missbilligenden Blicken rechnen, daher sollte man besser am Strand zur Verfügung stehende Umkleidekabinen benutzen.
Das öffentliche Stillen ist mittlerweile zwar in den USA nirgendwo mehr illegal, Mütter sollten aber in Restaurants und Bars trotzdem davon absehen und auch in generell als konservativ geltenden Gegenden besser darauf verzichten.
Die in der amerikanischen Gesellschaft verbreitete Prüderie äußert sich darüber hinaus auch in der sehr rigorosen Verfolgung von (vermeintlicher) Kinderpornografie. Selbst harmlose Familienfotos von den eigenen nicht vollständig bekleideten Kindern können Anzeigen und Ermittlungen nach sich ziehen, wenn beispielsweise ein mit der Entwicklung beauftragtes Geschäft Verdacht schöpft.
Sexuelle Handlungen an Minderjährigen
In Florida liegt das Alter, ab dem kein sexueller Schutzstatus mehr besteht, bei 18 Jahren. Daraus ergibt sich, dass selbst ein 18-Jähriger, der mit seiner 17-jährigen Freundin einvernehmlichen Geschlechtsverkehr hat, sich strafbar macht und wegen Unzucht mit einer Minderjährigen verurteilt werden kann. Schlagzeilen machte jüngst etwa ein 18-jähriger Oberösterreicher, der aufgrund von einvernehmlichem Sex mit einer 15-jährigen Floridianerin in Sarasota verhaftet wurde, wie die Kleine Zeitung berichtet.
Elterliche Aufsichtspflicht
Generell ist der Kinderschutz in den USA deutlich rigoroser als in Deutschland: Wer unter 12 Jahre alte Kinder beispielsweise im Hotel oder im Auto für längere Zeit unbeaufsichtigt lässt, muss damit rechnen, wegen Verletzung der Aufsichtspflicht angezeigt und belangt zu werden. Grund dafür ist laut dem Stern eine insbesondere in der Mittel- und Oberschicht weitverbreitere – aus europäischer Sicht oft übertrieben erscheinende – Besorgnis der Eltern um das Wohl ihrer Kinder, die leicht dazu führen kann, dass auch unbekannte Passanten Anzeige erstatten, wenn sie unbeaufsichtigte Kinder beobachten.