Lake Mirror in Downtown Lakeland (Foto: © Susilyn)
Als Grundlage für das auf der Website Realtor.com veröffentlichte Ranking dienten Daten über die Zahl der Wohnimmobilienverkäufe und die erzielten Preise sowie die Zahl der Neubauten auf den 100 größten Immobilienmärkten der USA. Daneben gingen weitere Faktoren wie die Entwicklung von Wirtschaft und Bevölkerungszahl, die Arbeitslosenrate und das Medianhaushaltseinkommen (der Grenzwert, unter oder über dem jeweils rund 50 Prozent der Haushaltseinkommen liegen) in die Untersuchung ein. Gemäß der Studie belegen die floridianischen Städte Deltona und Lakeland eine Top-10-Positionierung unter den aussichtsreichsten Märkte in den Vereinigten Staaten.
Auf Platz 1 der Liste findet sich das Vergnügungsparadies Las Vegas, für das mit 8,7 Prozent ein Wirtschaftswachstum prognostiziert wird, das deutlich über dem erwarteten Durchschnittswert von 6,4 Prozent der übrigen untersuchten Immobilienmärkte liegt. An 2. Stelle steht die Ölmetropole Dallas, und bereits auf dem 3. Platz folgt die Metropolregion Deltona/Daytona Beach/Ormond Beach, für die bei einem Medianeigenheimpreis von 275.050 Dollar ein Anstieg der Verkäufe um 5,5 Prozent und ein Preisanstieg um 6 Prozent vorhergesagt wird. Laut Move beruht ein Gutteil der Attraktivität von Deltona auf seiner verkehrsgünstigen Lage in jeweils nur etwa 30 Autominuten Entfernung von Orlando und Daytona Beach. Viele Leute, die in Orlando arbeiten, wohnen in Deltona, wo die Eigenheimpreise und Mieten noch immer merklich günstiger sind: So liegt der Medianeigenheimpreis in der Stadt Deltona mit 159.000 Dollar deutlich unter jenem in Orlando, der 269.000 Dollar beträgt. Die Stadt sei immer noch dabei, sich von der Immobilienkrise 2007 zu erholen. Für die Metropolregion wird für 2018 ein Wirtschaftswachstum von 8,3 Prozent erwartet, während sich die Beschäftigungsrate nach den Daten von Realtor.com um 2,9 Prozent erhöhen dürfte. Zum Boom des Immobilienmarktes trugen hier nicht zuletzt auch Investoren bei, die zu der Zeit, als die Preise am niedrigsten waren, Einfamilienhäuser en masse aufkauften, sie renovierten und wieder auf den Markt warfen oder vermieteten. Laut der lokalen Immobilienmaklerin Stephanie Agosto liegen solche aufgemöbelten und zuvor vermieteten Wohnhäuser heute im Premiumpreissegment der Verkaufsobjekte. Da die Preise aber erst seit etwa einem Jahr im Steigen begriffen seien, könne man auch heute noch in Deltona vergleichsweise günstig gute Immobilien erstehen.
Wie The Daytona Beach News-Journal unter Verweis auf Daten von Florida Realtors schreibt, sind die Medianverkaufspreise von bereits existierenden Wohnimmobilien im Volusia County in den zurückliegenden Jahren stetig gestiegen. Allerdings gab es bei den Verkäufen in den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres einen leichten Rückgang von 7772 auf 7686 verkaufte Objekte. Nach Aussage von Danielle Hale, der Chefökonomin von Realtor.com, beruht das hohe Ranking der Metropolregion Deltona/Daytona Beach/Ormond Beach in diesem Jahr unter anderem auch darauf, dass der Medianverkaufspreis im zurückliegenden Jahr stärker gestiegen sei, als 2016 prognostiziert worden war. Neben der nach wie vor gegebenen Erschwinglichkeit der Immobilien lägen weitere Gründe für das hohe Ranking in der stetigen Verbesserung der lokalen Ökonomie und dem dadurch bedingten Jobwachstum. Ein Grund dafür, dass viele Leute sich neu in der Region ansiedelten, liege zudem im zunehmenden Angebot von attraktiven Neubauten. So nahm die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnhäuser nach Angaben des Informationsdienstes HBW in den ersten zehn Monaten des Jahres 2017 im Volusia County gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 23,5 Prozent zu.
Die Metropolregion Lakeland/Winter Haven belegt mit einem Medianeigenheimpreis von 224.950 Dollar, einer erwarteten Steigerung der Verkäufe um 3 Prozent und einem prognostizierten Preisanstieg von 7 Prozent den 5. Platz des Rankings. Wie im Fall von Deltona ist es laut Move auch hier die Lage, die das Wohnen in der Stadt für viele so verlockend macht: Tampa ist in etwa 40 Autominuten zu erreichen, nach Orlando dauert die Fahrt circa eine Stunde. Dementsprechend leben auch hier viele Pendler, die in einer der beiden anderen Städte arbeiten. Nachdem Lakeland hart von der Rezession getroffen worden war, erlebt die Innenstadt derzeit ein Revival, und auch am Stadtrand werden neue Parzellen zur Bebauung ausgewiesen. Nach den Worten der örtlichen Immobilienmaklerin Michelle Schaal von Keller Williams Realty gibt es in der Stadt inzwischen viele gute Restaurants, Annehmlichkeiten, die neben den relativ niedrigen Preisen ein weiterer Grund für Hauskäufer seien, sich für eine Immobilie in Lakeland zu entscheiden. Im Stadtgebiet von Lakeland liegt der Medianeigenheimpreis derzeit bei 180.000 Dollar. Finanzierungsprogramme, die Hauskäufer bei der Anzahlung unterstützen, tun ein Übriges, um Immobilien in Lakeland gerade auch für Millennials, die noch nicht über ein so hohes Einkommen verfügen, attraktiv zu machen.