Miami Beach: Eigentumswohnungen am Kanal (Foto: © Mishella)
Wie der Maklerverband Florida Realtors berichtet, ist dieser Wert laut der alljährlich durchgeführten Marktuntersuchung der National Association of Realtors (NAR) der höchste bis dato erhobene und liegt um 47 Prozent über dem bisherigen Höchstwert von 2015, der 103,9 Milliarden Dollar betrug. Laut dem "Profile of International Activity in U.S. Residential Real Estate" der NAR haben aus dem Ausland stammende Käufer im Untersuchungszeitraum insgesamt 284.455 US-Immobilien erworben, was einer Steigerung von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Damit waren sie für 10 Prozent aller Wohnimmobilienkäufe in den USA verantwortlich, gegenüber 8 Prozent im Jahr 2016. Kürzlich in die USA eingewanderte Käufer trugen in etwa ähnlich hohem Maße wie im Ausland ansässige Käufer zum Anstieg der Zahl der Wohnimmobilienverkäufe bei: Während sich das Investitionsvolumen bei den Verkäufen an US-Neubürger auf 78,1 Milliarden Dollar belief, eine Steigerungsrate von 32 Prozent im Vergleich zu 2016, waren es bei Käufern, deren erster Wohnsitz außerhalb der USA lag, 74,9 Milliarden Dollar (72 Prozent).
Wie in den Vorjahren konzentrierten sich die Immobilienkäufe durch Ausländer oder aus dem Ausland stammende Neubürger vor allem auf die Bundesstaaten Florida (22 Prozent), Kalifornien (12 Prozent) und Texas (12 Prozent). Auf den folgenden Plätzen der Rangliste folgen New Jersey und Arizona (jeweils 4 Prozent). Während die ausländischen Immobilienkäufer in Florida vor allem aus Kanada stammten, waren es in Kalifornien vor allem chinesische und in Texas mexikanische Käufer. Nach den Worten des NAR-Chef-Ökonomen Lawrence Yun sind US-Wohnimmobilien angesichts der Stärke des US-Dollars im Verhältnis zu anderen Währungen und des stabilen Preisanstiegs für ausländische Käufer zwar in vielen Gegenden teurer geworden, gleichwohl würden diese die USA aber als einen sicheren Ort zum Leben, Arbeiten und Investieren betrachten und deshalb weiterhin auf Wohneigentum in den Vereinigten Staaten setzen.
Im vierten Jahr in Folge hatten chinesische Käufer den größten Anteil an den ausländischen Immobilienkäufen. Der enorme Anstieg im Vergleich zu 2016 verdankte sich aber vor allem der großen Zunahme der Zahl kanadischer Immobilienkäufer: Gegenüber 8,9 Milliarden Dollar im Vorjahr lag ihr Anteil an den Käufen 2017 bei nicht weniger als 19 Milliarden Dollar und erreichte damit einen neuen Höchstwert. Laut Yun sind US-Immobilienmärkte trotz des Preisanstiegs für Kanadier noch immer verhältnismäßig günstig, da der Preisanstieg an vielen kanadischen Orten, insbesondere in Vancouver und Toronto, noch deutlich stärker als in den USA sei. Dasselbe gelte auch für einige andere Länder. Zudem würden sich viele Ausländer aus Sorge um einen weiteren Anstieg des Dollarkurses jetzt für einen Immobilienkauf entscheiden. Ausländische Käufer zahlten durchschnittlich 302.290 Dollar für eine Wohnimmobilie – ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber 2016 (277.380 Dollar) und rund 28 Prozent mehr, als im Gesamtdurchschnitt für eine Immobilie bezahlt wurde (235.792 Dollar).