In Fort Myers Beach auf Estero Island gibt es nicht nur bunte Bilder auf der Leinwand, sondern auch bunte Häuser. (Foto © TasfotoNL/Shutterstock.com)
Vom 18. bis zum 28. April findet an verschiedenen Orten in Miami und Miami Beach das OUTSHINE Film Festival statt, das früher unter dem Namen MiFo Gay & Lesbian Film Festival firmierte (wobei MiFo für Miami und Fort Lauderdale stand –im Venedig Amerikas wird alljährlich im Oktober eine eigene Ausgabe des Festival abgehalten). Das Programm umfasst internationale Kurzfilme, Dokumentationen und zahlreiche Spielfilme unterschiedlichster Genres. Eröffnet wird das Festival mit dem britischen Drama "Tell it to the Bees" von Annabel Jankel, der Verfilmung des gleichnamigen Romans von Fiona Shaw: Nach einer gescheiterten Ehe findet eine junge Mutter im ländlichen Schottland der 1950er-Jahre Trost in der Liebe zur örtlichen Ärztin, doch die Beziehung der beiden Frauen wird durch die ihnen entgegenschlagende Intoleranz auf eine harte Probe gestellt. Noch weitaus größer sind die Widerstände, die die beiden Liebenden im spanischen Drama "Elisa y Marcela" von Isabel Coixet zu bewältigen haben: Die beiden Protagonistinnen, die sich 1885 auf einer Oberschule kennenlernen, können nur dadurch zusammenbleiben, dass eine der beiden sich als Mann ausgibt. Im philippinischen Drama "Rainbow’s Sunset" von Joel Lamangan konfrontiert ein angesehener Senator im Alter von 84 Jahren seine Frau und seine drei erwachsenen Kinder mit dem Umstand, dass er eine homosexuelle Beziehung zu seinem besten Freund hat, der unheilbar an Krebs erkrankt ist. Dies führt zu einem Skandal in seiner Heimatstadt und zu Konflikten mit seinen Kindern, die ihrerseits mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen haben. Der US-Dokumentarfilm "Little Miss Westie" von Dan Hunt und Joy E. Reed porträtiert die transsexuelle Ren, die als erstes Transmädchen am "Little Miss Westie Pageant" in West Haven in Connecticut teilnimmt. Gecoacht wird sie dabei von ihrem Bruder Luca, der seinerseits in seinem früheren Leben als Mädchen an diesem Miss-Umzug teilgenommen hatte. Der australische Filmemacher Jordan Bryon erzählt in seiner Dokumentation "Birds oft the Borderlands" vier Geschichten über die Schwierigkeiten von Homosexuellen in verschiedenen arabischen Ländern.
Das Fort Myers Beach International Film Festival, das vom 24. bis 28. April an verschiedenen Orten in Beach veranstaltet wird, hat sich seit seiner Geburt vor 13 Jahren einen Namen als Forum für unabhängig von großen Studios produzierte Filme in den Sektionen Spielfilm, Dokumentation und Kurzfilm gemacht. Wie das im Titel des Festivals ergänzte Wort "International" zum Ausdruck bringt, werden in diesem Jahr erstmals nicht nur US-amerikanische Independent-Produktionen gezeigt, sondern auch Filme aus Kanada, Australien, Irland, Deutschland, Italien, Serbien und China. Dazu zählt etwa der Dokumentarfilm "Blind Vision", in dem die italienische Regisseurin und Schauspielerin Annalaura di Luggo in die innere Welt von 20 blinden Menschen eintaucht. Der Spielfilm "Leeches" ("Pijavice") des serbischen Regisseurs Dragan Marinkovic erzählt von einem Schriftsteller, der während der großen sozialen und politischen Krise in Serbien in Konflikt mit dem herrschenden Regime und in die Fänge der staatlichen Sicherheitsbehörde gerät. In der Folge fühlt er sich permanent verfolgt und macht sich schließlich daran, die Wahrheit dahinter herauszufinden. Das US-amerikanische Drama "Ultra Low" von Nicholas Gyeney begleitet ein Filmteam aus Seattle bei seinem Versuch, in Hollywood Fuß zu fassen. "Isabelle" vom kanadischen Regisseur Rob Heydon ist ein Thriller über ein junges Paar, das in einer perfekt erscheinenden Nachbarschaft in Neuengland eine Familie gründen möchte, aber schon bald erkennen muss, dass hinter der Fassade etwas Dunkles lauert, dass ihm anscheinend nach dem Leben trachtet.