Kleine Stadt mit großen Plänen: South Miami geht in Sachen Solarenergie voraus. (Foto: © Hank Shiffman)
Gemäß der Verordnung, die mit einer Mehrheit von 80 Prozent im Juli von der Stadtverordnetenversammlung South Miamis verabschiedet wurde, müssen die Dächer aller Gebäude, die neu gebaut werden oder deren Fläche um mindestens 75 Prozent erweitert wird, künftig mit Solarmodulen ausgestattet werden. Wie The Real Deal berichtet, ist die 12.000-Einwohner-Stadt im Süden von Miami nach San Francisco und zwei weiteren kalifornischen Städten der vierte Ort in den USA, der ein derartiges Gesetz erlassen hat.
Die Initiative dazu ging von der Studentin, Bloggerin, Autorin und Klimaschutzaktivistin Delaney Reynolds aus, die vor einem Jahr an die Bürgermeister Dutzender südfloridianischer Städte einen Brief geschrieben und sie dazu aufgefordert hatte, Gesetze zum Ausbau der Solarenergie in ihren Städten auf den Weg zu bringen. South Miamis Bürgermeister Phillip Stoddard war von Reynolds' Idee auf Anhieb so angetan, dass die beiden daraufhin gemeinsam die sachlichen Grundlagen für die Gesetzesvorlage erarbeiteten.
Weniger begeistert von dem neuen Gesetz zeigten sich demgegenüber Repräsentanten von Baugesellschaften und Grundstückseigentümern. Truly Burton, die geschäftsführende Vizevorsitzende der Builders Association of South Florida, bezeichnete das Gesetz gegenüber The Real Deal als "Umgehung der floridianischen Bauordnung". Ihrer Ansicht nach wäre es besser, finanzielle Anreize für Grundstückseigentümer zur Installation von Solarmodulen zu schaffen, als sie gesetzlich dazu zu zwingen. Andere Kritiker bemängelten, die mit der Installation der Solarzellen verbundenen Kosten würden es künftig schwieriger machen, in South Miami für Normalverdiener bezahlbare Häuser zu errichten.
Delaney Reynolds bezeichnete die Verabschiedung des Gesetzes dagegen als sehr wichtigen Schritt, der "den Zeiger in die richtige Richtung" bewege. Schließlich belege Florida leider bei der produzierten Solarenergie USA-weit bisher nur den 14. Platz, obwohl es im Hinblick auf sein Potenzial zur Generierung von Sonnenenergie an 3. Stelle stehe.