Mit dem Sunpass schneller ans Ziel: Viele gebührenpflichte Streckenabschnitte werden nur noch elektronisch erfasst. (Foto: © travelview)
In Florida besteht auf vielen Straßen Mautpflicht. Die Bezahlung an den Mautstationen beim Befahren oder Verlassen der Straße erfolgt teilweise in bar, sehr häufig aber elektronisch über sogenannte Transponder, die zuvor erworben werden müssen und an der Windschutzscheibe zu befestigen sind. Für Touristen und Teilzeit-Floridianer, die nur einige Wochen im Jahr mit dem Auto im Sunshine State unterwegs sind, ist die Anschaffung eines Transponders des größten Mautstraßenbetreibers Sunpass, mit dem auch die Straßenabschnitte der anderen Betreiber befahren werden können, in der Regel am sinnvollsten. Alternativ dazu gibt es das sogenannte Toll-by-Plate-Verfahren, bei dem an den Mautstationen Fotos der Autokennzeichen angefertigt und die Gebühren über die Mietwagenfirmen abgerechnet werden. Für die Mautabrechnung erheben die Firmen ihrerseits zusätzliche Servicegebühren.
In den vergangenen Jahren ist es allerdings häufig vorgekommen, dass Kunden nicht ausreichend über die Höhe dieser Gebühren und die Möglichkeit ihrer Vermeidung informiert wurden. Infolgedessen häuften sich die Beschwerden verärgerter Touristen bei den floridianischen Behörden. Verschärft wurde dies durch den Umstand, dass die Zahl der Straßen, auf denen die Maut nur noch elektronisch bezahlt werden kann, in jüngster Zeit noch vergrößert wurde. Nicht zuletzt wurde durch das wenig transparente Verfahren der Autovermieter auch Floridas Image als touristenfreundliche Urlaubsregion in Mitleidenschaft gezogen.
Wie der Miami Herald berichtet, haben sich nun Avis und seine Tochterfirmen Budget und Payless in einer außergerichtlichen Einigung mit dem Staat Florida verpflichtet, künftig ihren Kunden gegenüber klar offenzulegen, dass sie eine Gebühr von 3,95 Dollar pro Tag erheben, wenn die Kunden ihre Mautgebühren nicht selbst bezahlen.
Nach Aussage von Floridas Generalstaatsanwältin Pam Bondi haben die betroffenen Unternehmen seit Beginn der staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen bereits über 1 Million Dollar an erhobenen Servicegebühren an ihre Kunden zurückgezahlt. Erstattungsberechtigt sind alle Kunden, denen zwischen dem 1. Januar 2010 und dem 10. Juli 2017 Gebühren für die Mautabführung in Rechnung gestellt wurden, ohne dass man sie zuvor ausreichend darüber informiert hatte. Anträge auf Rückerstattung müssen bis zum 7. Januar 2018 bei der Generalstaatsanwaltschaft von Florida gestellt werden. Das Antragsformular kann hier heruntergeladen werden.