Ein künstliches Riff unter der Blue Heron Bridge am Riviera Beach im Palm Beach County. Die Blue Heron Bridge gilt als einer der besten Tauchspots des Landes. (Foto © Peter Leahy/Shutterstock.com)
Laut Sun Sentinel soll das gemeinsam mit der kanadischen Firma Reef Smart Guides konzipierte Buch im Januar 2019 veröffentlicht werden. Firmengründer Ian Popple verbrachte eigens drei Wochen auf See, um Fotos von Riffen und Schiffswracks für den Tauchführer zusammenzustellen. In dem Buch, das 35 Tauchspots im Palm Beach County vorstellt, erfahren die Leser nicht nur, von welcher Stelle sie ihre Tauchexpedition starten sollten und wo genau die Unterwassersehenswürdigkeiten zu finden sind, sondern beispielsweise auch, welche Fischarten sie dort antreffen können. Insgesamt gibt es im Palm Beach County etwa 160 künstliche Riffe. Im Sommer 2017 hatte Reef Smart Guides bereits einen Führer mit dreißig Unterwasserorten im Broward County erstellt, der im vergangenen Oktober erschienen ist.
Auf der Grundlage der aufgenommenen Fotos entwarfen Ian Popple und sein Kreativdirektor Otto Wagner mithilfe von Computerprogrammen 3-D-Modelle der Riffe. Nach den Worten von Jena McNeal, der für künstliche Riffe zuständigen Koordinatorin des Palm Beach Countys, ist es das erste Mal, dass derartige Bilder von den hiesigen Riffen angefertigt wurden. Dem Anschein nach gebe es in den USA keine Firma, die wie Reef Smart Guides dazu in der Lage sei, solche Bilder herzustellen. Die von Reef Smart Guides angefertigten Karten mit den Meeressehenswürdigkeiten kosten 10 Dollar, die Unterwasserführer 30 Dollar. Darüber hinaus planen Popple und Wagner auch eine App herauszubringen, über die sich die Modelle in hoher Auflösung von der Firmenwebsite herunterladen lassen.
Nach Aussage von Ashley Svarney, Direktorin der PR-Abteilung des Palm Beach Countys, könnten die Karten und Führer auch dazu beitragen, dass Meeresbiotope weniger durch die Besuche von Tauchern beeinträchtigt werden: Wenn die Taucher dadurch zu künstlichen Riffen und Schiffswracks geleitet würden, halte sie das vielleicht davon ab, die besonders empfindlichen natürlichen Riffe zu besuchen. Da die Küste des Palm Beach Countys dem Golfstrom am nächsten sei, wiesen die dortigen Riffe eine besonders hohe Artenvielfalt auf.
Allerdings sind derartige Karten nicht für die Ewigkeit gemacht: Infolge eines Hurrikans können selbst massigere Unterwassersehenswürdigkeiten so stark verschoben werden, dass sie auch mit einem noch so guten Führer nicht mehr ohne Weiteres zu finden sind. Aus diesem Grund kehrte Ian Popple nach dem Hurrikan Irma im vergangenen Jahr noch einmal nach Miami zurück, um einige der künstlichen Riffe und Wracks noch einmal aufzusuchen und seine Modelle im Fall von Ortsänderungen zu korrigieren.