Der Großraum Tampa ist bei jüngeren Hauskäufern besonders beliebt. (Foto: © Stephen B. Goodwin)
Laut den Tampa Bay Times führte das von der National Association of Realtors betriebene Internetportal realtor.com kürzlich eine Studie unter Amerikanern durch, die die Absicht haben, sich im Jahr 2017 ein Haus zu kaufen. Die Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass es sich bei über 50 Prozent der Befragten um Erstkäufer handelte, die mehrheitlich zwischen 18 und 34 Jahre alt waren. 22 Prozent der befragten Millennials besaßen bereits Wohneigentum. Die Motive der jungen Hauskäufer unterscheiden sich nicht von denen ihrer Eltern und Großeltern: Sie wollen eine Familie gründen und brauchen dafür mehr Platz, legen Wert auf eine sichere und nicht zu laute Nachbarschaft und eine Wohngegend mit einer guten Schulversorgung. Wie auch bei den Babyboomern zieht es die Hälfte der Hauskäufer aus der Generation Y vor, in eine Vorstadt zu ziehen, und beide Gruppen geben freistehenden Einfamilienhäusern gegenüber Apartments und Reihenhäusern den Vorzug.
Angesichts historisch niedriger Zinsen und günstiger Darlehens- und Finanzierungskonditionen herrschen in den USA gerade für Erstkäufer zurzeit eigentlich sehr gute Bedingungen für einen Hauskauf. Der Haken daran besteht allerdings darin, dass die Zahl der auf dem Markt angebotenen Häuser insbesondere in der Tampa Bay selten so gering gewesen ist wie zum gegenwärtigen Zeitpunkt. Nach der Aussage des RE/MAX-Immobilienmaklers Rick Deaton gegenüber den Tampa Bay Times tendieren Millennials zudem dazu, wählerischer als Babyboomer zu sein. Ihre Ansprüche seien oft etwas höher, als es ihre Einkommensverhältnisse erlaubten. Infolgedessen sehen Erstkäufer sich mitunter verleitet, für neuere, akzeptabel ausgestattete Häuser in einer guten Wohnlage etwas mehr als den verlangten Preis zu bezahlen, um sicher zu gehen, den Zuschlag zu bekommen.
Laut Rick Deaton haben Millennials zudem die Neigung, ihr verfügbares Budget maximal auszuschöpfen, um etwa im Hinblick auf Küchenarbeitsflächen, Einbauschränke oder den Fußboden ein Haus mit der Ausstattung zu bekommen, die ihnen vorschwebt. Was sie dagegen angesichts ihrer beschränkten Finanzmittel eher nicht wollten, sei eine Immobilie, die sie selbst erst noch nach ihren Vorstellungen renovieren lassen müssten. All dies hat zur Folge, dass gute Immobilien zu günstigen Preisen an attraktiven Wohnorten, beispielsweise in Dunedin – bis vor kurzem noch ein Geheimtipp, mittlerweile eine der gefragtesten Gegenden in der Tampa Bay –, immer schwerer zu finden sind.
Nach den Erfahrungen von Natalie Wetherington, die die in Tampa ansässige Immobilienagentur Tomlin St Cyr & Associates vertritt, zeichnen sich Millennials als Immobilienerstkäufer allerdings häufig nicht nur durch die über ihren finanziellen Möglichkeiten liegenden Ansprüche, sondern auch durch eine gewisse Entscheidungsschwäche aus: Sie würden relativ viel Zeit mit der Häusersuche verbringen, aber sich sehr zögerlich verhalten, wenn es darum gehe, ein Angebot zu machen.