Wechselkurse beeinflussen den Immobilienmarkt Floridas. (Foto: © movit)
Traditionell gehörten die Kanadier selbst zu den besten Kunden auf dem Immobilienmarkt in Florida – alleine schon, um dem rauhen kanadischen Winterwetter zu entkommen. Doch immer mehr der bisher kauflustigen Kanadier bieten nun ihre Immobilie im Sonnenstaat zum Verkauf an.
Zwei Gründe sieht die kanadische Immobilienmaklerin Laura Leyser für diesen Wandel. Zum einen sei der Umtauschkurs (derzeit etwa 73 kanadische Cents pro US-Dollar) für einen Verkauf in den USA recht günstig. Dazu kämen die in den vergangenen Jahren rapide gestiegenen Hauspreise in Florida.
"Viele Kanadier sehen das als die perfekte Gelegenheit, um zu verkaufen", zitieren die Naples News die ehemalige Vorsitzende der Real Estate Association von Kanada. Eine Meinung, die auch örtliche Makler durchaus teilen.
Vor allem Kanadier, die in den Jahren 2008, 2011 oder 2013 ein Eigenheim im Sunshine State erworben haben, also zu einer Zeit als der Kanadische Dollar und der US-Dollar etwa gleich viel wert waren, können nun gute Gewinne machen. "Jetzt bekommen sie nämlich 1,30 bis 1,40 US-Dollar pro Kanadischem Dollar", erklärte Bonita Springs-Makler Michael Burke in einem Interview mit den Naples News.
Traditionell gehören die Kanadier vor allem in Südwestflorida zur stärksten Käufergruppe. Sieben von 10 internationalen Käufern in Collier County sind nach Angaben des Napels Board of Realtors Kanadier. Daran würde sich auch absehbar nicht allzuviel ändern.
Schließlich locken, neben dem guten Wetter, auch die vergleichsweise günstigen Immobilien-Angebote. Grundstücks- und Umsatzsteuer sind in Florida günstiger als in Kanada, zusätzlich stieg der Durchschnittspreis für ein Eigenheim in Kanada im vergangenen Jahr um 17 Prozent auf 470.297 Dollar.
Allerdings ging mit dem erstarkten US-Dollar auch die Kaufkraft für die Nachbarn aus dem Norden zurück. Im Vergleich zu Immobilienkäufen in Höhe von insgesamt 13,8 Milliarden Dollar im Jahr 2014 gaben die Kanadier im vergangenen Jahr mit 11,2 Milliarden Dollar ganze 2,6 Milliarden Dollar weniger aus.