
Champlain Tower South, Surfside, Juni 2021
Der im Juni 2021 teilweise eingestürzte Champlain Tower South in Surfside (Foto © Felix Mizioznikov/Shutterstock.com)
In der Nacht zum 24. Juni 2021 stürzte ein Teil des zwölfstöckigen Champlain Tower South in Surfside unversehens in sich zusammen. 98 Menschen konnten nur noch tot aus den Trümmern geborgen werden. Der noch stehende Teil des Gebäudes wurde später kontrolliert gesprengt. Als Konsequenz aus der Tragödie wurde gesetzlich festgelegt, dass Apartmentanlagen, die älter als 30 Jahre sind, einer statischen Überprüfung unterzogen werden müssen. Um im Fall festgestellter Mängel die Sanierung des Gebäudes finanzieren zu können, müssen die Eigentümergemeinschaften entsprechende Rücklagen bilden.
Die dadurch anfallenden höheren monatlichen Umlagen sind allerdings nicht für alle Eigentümer problemlos zu stemmen, was unter anderem auch dazu führte, dass die Zahl der auf dem Markt angebotenen Eigentumswohnungen anstieg und zugleich die Nachfrage in diesem Segment zurückging. Als Antwort darauf hat Floridas Parlament laut dem Business Observer nun ein neues Gesetz verabschiedet, dass die finanzielle Last abmildern soll.
Das sogenannte House Bill 913 erlaubt es Wohneigentümergemeinschaften, innerhalb eines bestimmten finanziellen Rahmens für die Instandhaltung der Immobilie einen Kredit aufzunehmen, sodass die einzelnen Eigentümer zumindest in gewissem Maße entlastet werden. Zudem gibt das Gesetz ihnen eine größere Flexibilität im Hinblick auf eine Aussetzung der Zahlungen in die Instandhaltungsrücklage, um stattdessen andere Reparaturen durchzuführen. Des Weiteren wird die Frist ausgeweitet, innerhalb der Eigentümergemeinschaften Gutachten zur Standsicherheit des Gebäudes durchführen lassen müssen und schließt einige Arten kleinerer Gebäude von dieser Verpflichtung ganz aus.
Das Gesetz muss noch von Gouverneur Ron DeSantis unterschrieben werden. Da er offenbar keine Einwände dagegen hat, dürfte seiner baldigen Inkraftsetzung nichts im Wege stehen.