
Wohnhäuser in Boca Grande
In vielen Metropolregionen stieg jüngst das Angebot an Wohnimmobilien, doch die Nachfrage stagnierte. Im Bild Wohnhäuser in Boca Grande (Foto © Bilanol/Shutterstock.com)
Laut dem Orlando Business Journal wurden im März dieses Jahres US-weit 375000 Eigenheime neu zum Verkauf angeboten. Gemäß den Daten der Zillow Group, die den gleichnamigen Immobilien-Onlinemarktplatz betreibt, entspricht dies einem Anstieg um fast 9 Prozent gegenüber dem März 2024. Zugleich gingen die Verkaufszahlen gegenüber dem Vorjahr zurück, obwohl die Hypothekenzinssätze etwas geringer waren als ein Jahr zuvor. Das Gesamtimmobilienangebot auf dem Markt lag mit 1,15 Millionen Objekten um 19 Prozent über jenem im März 2025 und war damit so hoch wie seit 2020 nicht mehr. Noch immer lag es allerdings um 24 Prozent unter den Durchschnittswerten der Jahre 2018 und 19.
Wie das Immobilienunternehmen Redfin Corporation ermittelte, lag der Medianverkaufspreis von Wohnimmobilien in zehn der fünfzig bevölkerungsreichsten US-Metropolregionen im Zeitraum zwischen Mitte März und Mitte April 2025 unter dem des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Besonders betroffen davon waren Texas und Florida. Eine Ursache dafür liegt darin, dass neu errichtete Immobilien das Angebot auf dem Markt vergrößerten, die Nachfrage aber aufgrund verschiedener Faktoren schwächelt, obwohl typischerweise im Frühling besonders viele Immobilien verkauft werden.
Nach Aussage von Cameron LaPoint, Assistent Professor für Finanzwesen an der Yale School of Management, dürften dazu neben den nun bereits seit Mitte der 2022er-Jahre recht hohen Hypothekenzinsen auch klimabedingte Naturkatastrophen wie die Hurrikane des vergangenen Jahres und die Waldbrände im Raum Los Angeles im vergangenen Januar zählen. Dazu kämen durch die aktuelle Zollpolitik der Regierung bedingte Steigerungen der Lebenshaltungskosten. So seien etwa die Prämien für Wohngebäudeversicherungen bereits in den letzten Jahren angesichts zunehmender schwerer Wetterereignisse immer weiter angestiegen.
Laut dem Immobiliendatendienstleister Zonda lag die Zahl der in den USA über das zurückliegende Jahr verkauften neu errichteten Eigenheime im vergangenen März bei 650.355 – ein Rückgang um 3,2 Prozent gegenüber dem Februar und von 11,5 Prozent gegenüber dem März 2024. Sean Fergus, geschäftsführender Direktor des Bereichs ökonomische Forschung bei Zonda, sieht diese Entwicklung aber durchaus auch positiv: Der Markt bewege sich wieder in Richtung eines "gesünderen Bestandsniveaus" als in den vergangenen Jahren. Im Übrigen liege die Zahl verkaufter neu errichteter Häuser und Wohnungen noch immer 4 Prozent höher als im Vergleichszeitraum 2019.