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Ob Limo-Luxus, frisch gerösteter Kaffee, Superbowl-Tapas, Direkt-Hypotheken oder coole Dreiräder – deutsche Unternehmer stellen in Florida so einiges auf die Beine. (Foto: © Lamoraga Restaurant Naples)
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Chauffeurservice de luxe: einsteigen und genießen (Foto: © Karen Grigoryan)
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Hypothekenfinanzierung ohne Mittelsmann (Foto: © DenisDV)
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Beste Bohnen: bei den »Kaffee-Rebellen« Ulrich Winckler und Beate Wunderer (Foto: © Dirk Rheker)
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Vom Footballstar zum Restaurantbesitzer: Tom Nütten (Foto: © Dirk Rheker)
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Service mit rotem Teppich: Thomes Menzer vor einer seiner Limousinen (Foto: © Dirk Rheker)
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Passion für PS: Manfred Glanzner und Herbert Baum (Foto: © Dirk Rheker)
Rebel Coffee Roastery
Irgendwann greift Ulrich Winckler, Gründer der Rebel Coffee Roastery in Fort Myers, hinter die Theke seines Cafés und zieht eine veritable Metalldose hervor: ein Behältnis, mit dem sein Großvaterschon Anfang des letzten Jahrhunderts durch China und Lateinamerika reiste, um dort die besten Tee- und Kaffeesorten aufzuspüren, die er später via Hamburg in größeren Mengen nach Europa importierte. Und ziemlich schnell wird klar: Diese neueste Gründung vom Enkelsohn und seiner Geschäftspartnerin Beate Wunderer ist nicht etwa aus einer Laune heraus entstanden, sondern steht in bester Tradition. Ziel von Rebel Coffee ist es, einige der edelsten Kaffee- und Teesortenaus der ganzen Welt nach Süwestflorida zu importieren, die noch grünen Kaffeebohnen vor Ort behutsam und schonend zu rösten– und anschließend jener globalen Cafékette aus Seattle, bei deren Nennung Winckler das Gesicht verzieht, als hätte er auf eine Zitrone gebissen, mal zu zeigen, wie wirklich guter Kaffee schmeckt. Das Ganze in einemAmbiente serviert, das ebenso hip wie gemuütlich ist. Tatsächlich haben die beiden Deutschen ihre Idee mit ihrer ersten Filiale schon so gelungen umgesetzt, dass eine große Luxushotelkette Interesse bekundet hat, das Konzept in einigen ihrer Häuser zuübernehmen. Daran, in Zukunft Franchiseverträge abzuschließen, hatten Winckler und Wunderer ohnehin von Anfang an gedacht. Vielleicht kann man Rebel Coffee also irgendwann mal an ebenso vielen Orten antreffen wie die Konkurrenz mit dem grünem Logo.
www.rebelcoffeeroastery.com
1520 Broadway, Fort Myers,
Telefon (239) 298-6056
Lamoraga Restaurant
An diesem »Padrone« kommt so schnell niemand vorbei: Mit seinen 1,97 Metern Körpergröße ist Tom Nütten eine imposante Erscheinung. Immer noch, muss man hinzufügen. Denn vor anderthalb Jahrzehnten war der in Ohio geborene und im westfälischen Oelde aufgewachsene Besitzer des Restaurants Lamoragain Naples noch von einem ganz anderen Kaliber. Damals spielteder Modellathlet, der im Footballteam der Western Michigan University die Talentscouts auf sich aufmerksam gemacht hatte, als »offensive guard« bei den St. Louis Rams. Und brachte noch gute 30 Kilogramm mehr Muskelmasse auf die Waage. Im Jahre 2000 erlebte er den totalen Triumph: Die Rams gewannen in einem dramatischen Finale den Super Bowl XXXIV gegen die Tennessee Titans. Der Stoff, aus dem Legenden sind. Jetzt sitzen wir Nütten in seinem Restaurant gegenüber – und er erzählt in perfektem Deutsch, in dessen westfälischen Zungenschlag sich nur hier und da ein paar englische Ausdrücke mischen, von der Zeit danach: jener Phase nach Abschluss einer erfolgreichen Sportlerkarriere, die für viele Athleten so schwierig ist. Ihm selbst half, dass er sich schon immer für die Gastronomie begeistert hatte. Vor vier Jahren holte er gemeinsam mit einem Partner das renommierte Gastrokonzept Lamoraga rund um die modern interpretierte spanische Küche nach Südwestflorida. Inzwischen ist Nütten, der in Tampa wohnt, alleiniger Inhaber. Und wenn er zwei- bis dreimal die Woche abends selbst hier ist, um die Gäste zu begrüßen, und das Gespräch dann irgendwann auf die Footballheldentaten von einst kommt, zeigt er ihnen gerne auch mal jenen wuchtigen Super-Bowl-Ring, den jeder Champion als Geschenk erhält – sofern er ihn zufällig dabei hat.
www.lamoragarestaurant.com
3936 North Tamiami Trail, Naples,
Telefon (239) 331-3669
Limotions Limousine
Hier will einer nicht unbedingt das Rad neu erfinden, um im Bilde zu bleiben. Warum auch? Als Thomas Menzer im letzten Jahr Limotions Limousine in Cape Coral übernahm, um sich gemeinsam mit seiner Frau endlich seinen »American Dream« zuverwirklichen, war die Firma durchaus schon ordentlich am Markt eingeführt. Aber doch: Der junge Dresdener, der zuvor erfolgreich als Prozessingenieur und im Vertrieb gearbeitet hatte, will den Limousinenservice in Zukunft noch einmal auf eine andere Ebene heben. Daher legt Menzer Wert auf den absoluten Top-Zustand seiner derzeit vier Fahrzeuge, deren Spektrum vom luxuriösen Sedan bis zum voluminösen Stretch-SUV reicht. »Die Kunden müssen sich nur nochzurücklehnen und relaxen.« Sein Credo ist individueller Service, gerne werde die Limousine nach Wünschen des Kunden ausgestattet: ob zur Abholung vom Flughafen, für den Besuch von Konzerten oder Sportveranstaltungen, für Sightseeing-Touren, Hochzeiten und Familienfeste oder An- und Abfahrten zu und von Geschäftsterminen. »Mit dem Mobile-Office-Angebot wird die Limo sogar zum fahrenden Büro.« Angesichts des bestens laufenden Geschäfts denkt Menzer bereits an eine Flottenerweiterung. Zahlreiche Prominente und Wirtschaftsführer habe er schon gefahren, viele wurden zu Stammkunden. Namen willer nicht nennen – absolute Diskretion gehöreschließlich zum Geschäft. »Das würden Sie ja schließlich auch nicht anders wollen.«
www.limotions.com
641 Southwest 4th Street, Cape Coral
Telefon (239) 645-4878
Glorius
Wenn Kirsten Paul das Konzept ihrer jüngst gestarteten neuen Unternehmung GLORIUS beschreibt, gerät die Finanzierungsexpertin regelrecht ins Schwärmen. Die Idee einer Vermittlungsbörse für private Immobilienkredite habe sichnämlich geradezu aufgedrängt. »Da wir schon seit den 1990er-Jahren in der klassischen Finanzierungsberatung internationaler Investoren in den USA tätig sind, konnten wir die dortige Entwicklung unmittelbar miterleben. «Allein im letzten Jahr hätten internationale Käufer 153 Milliarden Dollar in US-Wohnimmobilien investiert. Auf der anderen Seite würden die US-Banken immer stärker reglementiert und seien sehr unflexibel – trotz guter Bonität oder auch starker Finanzkraft eines ausländischen Kreditnehmers werde kaum mehr oder gar nicht auf das einzelne Szenario eingegangen. GLORIUS will nun Investoren und Kreditnehmer direkt zusammenbringen – zum Nutzen beider Seiten. Das gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin Renay Crawford gegründete Unternehmen, in dem noch ein halbes Dutzendweitere Mitarbeiter beschäftigt sind, ist in Florida bereits
vielversprechend angelaufen. Am meisten Zeit nahmen laut Paul die juristische Ausarbeitung und die technische Umsetzung in Anspruch, aber auch dieses Problem sei inzwischen gelöst. Zu den mittelfristigen Zielen zähle nun, die bestehenden trägen Finanzierungsprozesse in den USA zu erleichtern. Und in Zukunft eventuell ganz abzuschaffen. Ambitionierte Pläne. Aber der Finanzierungspionierin und ihrem Team ist durchaus einiges zuzutrauen.
www.glorius.com
Telefon Miami (786) 616-5205
Telefon Frankfurt +49 (0)69 6971 4515
Haus of Trikes & Bikes
Ziemlich coole Jungs hier, so viel ist schon mal klar. Wobei sich angesichts zweier überaus erfolgreicher Unternehmer in den besten Jahren natürlich die Frage stellt, ob eine derart flapsige Titulierung überhaupt passend ist. Andererseits sind Manfred Glanzner und Herbert Baum mit ihrem Motorradladen Haus of Trikes & Bikes in Fort Myers ja in einem Metier unterwegs, dem seit jeher einegewisse Jugendlichkeit anhaftet. »Forever young« sozusagen. Und »born to be wild« sowieso. Seit über 15 Jahren versorgt Glanzner die große Gemeinde der Biker in Südwestflorida mit allem, was man für den PS-starken Traum auf zwei Rädern so braucht: neuen Maschinen ebenso wie gebrauchten Motorrädern, zuletzt immer mehr Trikes – dreirädrigen Umbauten mit jeder Menge Komfort, die für riesigen Fahrspaß sorgen. Und natürlich auch Reparaturen sowie einem umfangreichen Sortiment an Mietmotorrädern, das besonders Europäer zuschätzen wissen, die sich während ihres Urlaubs den warmen Florida-Wind um die Haare wehen lassen wollen. Mit Herbert Baum ist seit neuestem ein Entrepreneur mit an Bord, der als Großspediteur, Bauunternehmer und Besitzereiner Werft für Superjachten schon länger zur absoluten unternehmerischen Champions League gehört. Mit so viel gemeinsamem Drive ausgestattet vergrößert das deutsche Duo die Ladenfläche des Hauses of Trikes & Bikes gerade um das Fünffache auf fast 2800 Quadratmeter. Zweihundert Harleys, Indians, Suzukis oder Royal Enfields werden hier in Zukunft im Showroom zu sehen sein. Und man spürt es ziemlich schnell: »Kleckern« ist mit diesen Typen nicht zu haben.
4601 Fowler Street, Fort Myers
Telefon (239) 415-3271