
Golf von Mexiko
Blick auf den Golf von Mexiko (Foto © Terry Kelly/Shutterstock.com)
Wie USA Today berichtet, zählte zu den zahlreichen Dekreten, die Donald Trump kurz nach seinem offiziellen Amtsantritt als 47. US-Präsident unterzeichnete, auch die Umbenennung der unter dem Namen Golf von Mexiko bekannten Meeresbucht in "Golf von Amerika". US-Bundesbehörden sind dazu verpflichtet, das Dekret innerhalb von 30 Tagen umzusetzen. Zu den Ersten, die ihm nachkamen, gehörte Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der bei seiner Ausrufung des öffentlichen Notstands angesichts des Schneesturms am vergangenen Dienstag von einem "Tiefdruckgebiet über dem Golf von Amerika" sprach.
Offiziell zuständig für geografische Namensgebungen ist das U. S. Board on Geographic Names. Prinzipiell muss dafür laut dem Gesetz ein "triftiger Grund" vorliegen. Nach Angaben der Behörde gelten als solcher vor allem die Verwendung und Akzeptanz des Namens in der lokalen Bevölkerung. Gleichwohl könnten eine vom US-Präsidenten verlangte Umbenennung und ein möglicherweise dazu demnächst vom Kongress beschlossenes Gesetz ebenfalls als "triftiger Grund" gelten. Allerdings ist Donald Trump nicht der Erste, der die Namensänderung fordert: Laut Staugustine.com machte sich bereits 2012 ein republikanischer Abgeordneter des Bundesstaats Mississippi für die Umbenennung in "Gulf of America" stark.
Gemäß internationalem Recht gehören Teile der Wassermasse zu den USA, Mexiko und Kuba. Wie News-Press ausführt, wurde im Rahmen der UN-Generalversammlung zum Seerecht, die von 1973 bis 1982 dauerte, beschlossen, dass die Wassermassen im Umkreis von 12 Seemeilen vor den Küsten der drei Länder jeweils Teil ihres staatlichen Territoriums sind.
Ganz unabhängig von diesen Gegebenheiten dürfte sich an der internationalen Benennung der Meeresbucht durch das Dekret Trumps und ein entsprechendes Gesetz wenig ändern. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum Pardo etwa zeigte sich von dem neuen Namen wenig begeistert und erklärte im Gegenzug auf einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt, die United States of America sollten in "Mexican America" umbenannt werden.
Wie die in den USA angesiedelten Anbieter digitaler Landkarten auf die Umbenennung reagieren werden, bleibt noch abzuwarten. Google Earth folgt dem Grundsatz, bei verschiedenen offiziellen Namen jeweils alle Varianten anzuzeigen. Darüber, ob Google Maps, Waze oder Apple Maps ebenfalls diesem Prinzip folgen werden, ist noch nichts bekannt.