Trinkgeld gehört in Deutschland beim Restaurantbesuch dazu.
Ob in bar oder mit Karte: Für Deutsche wie US-Amerikaner ist ein Trinkgeld für die Bedienung selbstverständlich. (Foto © MargJohnsonVA/Shutterstock.com)
Befragt wurden im Auftrag des Wirtschaftsportals Lightspeed insgesamt 7500 Personen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Kanada und den USA. Von den deutschen Teilnehmern gaben 96 Prozent an, für Serviceleistungen Trinkgeld zu geben. Wie Hogapage berichtet, liegt Deutschland damit zum Teil sehr deutlich vor den anderen berücksichtigten europäischen Ländern, knapp vor Kanada (95 Prozent) und gleichauf mit den USA. (In Frankreich etwa, wo beim Restaurantbesuch stets eine Servicepauschale von 15 Prozent erhoben wird, gaben 28 Prozent der Befragten an, von einer Trinkgeldzahlung ganz abzusehen.)
55 Prozent der deutschen Befragten gibt laut eigenen Angaben zwischen 10 und 15 Prozent Trinkgeld. Damit liegt Deutschland im Hinblick auf die als "normal" betrachtete Trinkgeldhöhe vor allen anderen berücksichtigten Ländern außer den Vereinigten Staaten, wo 37 Prozent der Befragten sogar zwischen 16 uns 20 Prozent Trinkgeld zur Rechnung addieren (was der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass das Einkommen der Bediensteten in US-Restaurants besonders gering ist und diese daher umso mehr auf Trinkgeld angewiesen sind).
Auf die Frage, ob das Trinkgeld generell abgeschafft werden sollte, antworteten 58 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer mit nein. Damit finden sich in Deutschland mit Abstand die meisten Trinkgeldbefürworter – sogar unter den US-Amerikanern sprachen sich nur 50 Prozent für die Beibehaltung des Trinkgelds aus. Dagegen wäre es für 57 Prozent der Deutschen nicht akzeptabel, im Gegenzug für eine Trinkgeldabschaffung die Preise für Speisen und Getränke zu erhöhen. Hier liegt Deutschland gleichauf mit Frankreich, während nur 29 Prozent der US-Amerikaner einer Trinkgeldabschaffung mit gleichzeitiger Preiserhöhung ablehnend gegenüberstehen. Auf der anderen Seite hatte die jüngste Inflation, die sich gerade auch im Gastgewerbe bemerkbar machte, bei 32 Prozent der Deutschen keinen Einfluss auf ihre Trinkgeldzahlungen.