Der Pier von Venice. Unweit von dort wurde ein uralter Unterwasserfriedhof entdeckt. (Foto: © AL)
Wie das Florida Department of State laut den Tampa Bay Times mitteilte, wurden die Überreste von vor langer Zeit bestatteten Toten, die sich auf dem Festlandsockel im küstenfernen Gewässer in etwa 6,5 Metern Tiefe befinden, offenbar in Torfboden konserviert, der einst den Grund eines Süßwasserteichs bedeckte. In dem Boden wurden auch für Bestattungen verwendete Holzpfähle gefunden, die mittels der Radiokarbonmethode auf ein Alter von über 7200 Jahre datiert werden konnten. Sie stammen somit aus der sogenannten Archaischen Periode. Damals lag der Meeresspiegel im Golf von Mexiko über 9 Meter tiefer, sodass sich an jener Stelle seinerzeit noch Festland befand. Der Unterwasserfriedhof umfasst insgesamt ein Gelände von etwa 4047 Quadratmetern, das sich entlang der Küstenlinie in der Nähe von Venice erstreckt.
Nach den Worten von Floridas Secretary of State Ken Detzner handelt es sich bei den Funden um eine "noch nie dagewesene" Entdeckung, die sehr zum Verständnis der alten floridianischen Zivilisationen beitragen werde. Um sicherzustellen, dass gut auf die Überreste der Grabanlage achtgegeben wird, während man einen Plan zu ihrer Erhaltung ausarbeitet, arbeiten die Forscher, die den Friedhof untersuchen, eng mit dem Seminolenstamm von Florida zusammen. Letztlich wollen die Wissenschaftler auf der Basis der gesammelten Daten die prähistorischen Umweltbedingungen nachbilden. Der Direktor der Division of Historical Resources Timothy Parsons wies darauf hin, dass es von höchster Bedeutung sei, den Friedhof und die dort bestatteten Menschen, die bis heute religiöse und kulturelle Bedeutung für die amerikanischen Ureinwohner hätten, mit "Sensibilität und Respekt" zu behandeln. Um zu verhindern, dass menschliche Überreste oder Artefakte von dort entwendet oder Gräber zerstört werden, wird die Anlage polizeilich überwacht.