Kirsten Larrain: "Mein Krisenmanagement"

Das Corona-Virus stellt auch das Leben vieler Menschen aus der deutschsprachigen Gemeinde Floridas auf den Kopf. In unserem Fragebogen verraten sie, wie sie mit der Ausnahmesituation umgehen.

von

Kirsten Larrain, Marketingchefin des Florida Sun Magazine

Wie erleben Sie die strengen Maßnahmen, mit denen Florida die Ausbreitung des Corona-Virus verhindern will?

Wenn man bei dem tollen Frühlingswetter nicht einmal mehr nach der Arbeit zum Strand gehen kann, um zu joggen, tut einem das in der Seele weh. Aber wir verstehen, dass jetzt alles getan werden muss – und so halten wir uns an das Prinzip »Social Distancing«. Mein Mann und ich arbeiten nun beide von zu Hause aus und helfen unserem 9-jährigen Sohn gleichzeitig bei seinen Online-Schulkursen – eine ziemliche Herausforderung, aber zu bewältigen!  

Welche beruflichen Auswirkungen hat die Krise für Sie?

Es ist sehr schade, dass ich unsere Kunden derzeit nicht persönlich besuchen kann. Events, auf denen man sonst viele Menschen trifft und interessante Themen bespricht, fallen ebenfalls aus. Es ist jedoch auch toll zu erleben, wie nahe uns die Kunden stehen und wie vertrauensvoll unsere über Jahre gewachsenen Beziehungen sind. Ich bewundere, mit welcher Energie und welchem Optimismus sie in dieser Krisenzeit ihr Leben und ihr Geschäft weiterführen. Die Solidarität der Menschen untereinander ist unglaublich.

Was sind Ihre Tricks, damit Ihnen zu Hause nicht die Decke auf den Kopf fällt?

Man muss kreativ bleiben. Wann habe ich schon mal so viel Zeit, meinem Sohn bei den Hausaufgaben zu helfen, mit ihm am Wochenende Marco Polo im Pool zu spielen oder liegengebliebene Arbeiten zu erledigen? Ein Buch zu lesen, den Bananenstrauch zu pflegen und die Mangos vom Baum zu ernten. Oder alte Freunde anzurufen, mit denen ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesprochen habe. Ich versuche, die erzwungene Entschleunigung nicht als Stress, sondern als Chance zu begreifen.