
Portugiesische Galeere
Auf keinen Fall drauftreten! Eine Portugiesische Galeere am Strand von Fort Myers Beach (Foto © ortlerbr/Shutterstock.com)
News-Press hat eine Liste von im Sunshine State lebenden Tierarten erstellt, von denen auch für Menschen zumindest unter bestimmten Bedingungen eine Gefahr ausgehen kann. Zu den großen Beutegreifern, denen Menschen zum Opfer fallen können, obwohl sie normalerweise nicht auf ihrem Speisezettel stehen, zählen die in Florida sehr häufigen Mississippi-Alligatoren, die relativ seltenen Spitzkrokodile und natürlich verschiedene Arten von Haien, die auf Nahrungssuche immer mal wieder in der Nähe von Stränden auftauchen. Die Wahrscheinlichkeit, von diesen Tierarten angefallen zu werden, ist aber rein statistisch glücklicherweise äußerst gering. Insbesondere im Fall der Echsen kommt es am häufigsten zu Attacken, wenn sie zuvor von Menschen provoziert oder in die Enge getrieben wurden.
Letzteres gilt auch für die Amerikanischen Schwarzbären, die Menschen für gewöhnlich nur angreifen, wenn sie sich von ihnen bedroht fühlen oder ihre Jungen schützen wollen. Im Fall der sogenannten Florida-Panther, wie die örtlichen Pumas genannt werden, ist das Risiko für Menschen, von ihnen attackiert zu werden, schon aufgrund ihrer Seltenheit verschwindend gering.
Deutlich größer ist die Wahrscheinlichkeit, im Meer oder am Strand unangenehme Bekanntschaft mit den Nesseln bestimmter Quallenarten zu machen. Je nach Ausmaß und persönlicher Empfindlichkeit kann dies nur einen leichten Hautausschlag, schwere allergische Reaktionen oder in seltenen Fällen gar den Tod nach sich ziehen. Besonders schmerzhaft ist die Vergiftung mit dem Toxin der Portugiesischen Galeere, einer Vertreterin der Ordnung der Staatsquallen, bei denen zahlreiche Polypen einen Superorganismus bilden. Laut der US-Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) können an den Strand gespülte tote Exemplare auch nach Wochen noch Nesseln abgeben.
Sechs Arten von Giftschlangen leben in Florida, darunter drei Arten von Klapperschlangen. Über das stärkste Gift unter ihnen verfügt wohl die Harlekin-Korallenotter, das, sofern der Biss nicht behandelt wird, innerhalb von 36 Stunden zum Tod durch Atemlähmung führen kann. Als gefährlichste Schlange Nordamerikas gilt aber die Diamant-Klapperschlange: Wird kein Antidot verabreicht, soll die Mortalitätsrate laut einer Studie hier bei 30 Prozent liegen. Alles in allem sind Begegnungen zwischen Menschen und Schlangen aber normalerweise so selten, dass Letztere selbst für Allergiker und Ophidiophobiker keinen Grund darstellen sollten, um Florida einen Bogen zu machen.
Auch zwei Gattungen von Spinnen mit für Menschen gefährlichem Gift gibt es im Sunshine State: die Echten Witwen (Latrodectus), zu denen auch die Europäische Schwarze Witwe zählt, und Loxosceles (hier existiert kein deutscher Name; im Englischen werden sie "recluse spiders" genannt). Da die (weiblichen) Spinnen Menschen nur beißen, wenn sie sich von ihnen bedroht fühlen, geht von ihnen keine allgemeine Gefahr aus; wer aber etwa in einen Brennholzstapel oder eine Aufbewahrungsbox greift, in denen die Tiere mitunter auf Beute lauern, sollte sicherheitshalber Handschuhe tragen.
Vergleichsweise harmlos sind die Bisse der in Florida häufigen Feuerameisen, wobei sich die invasive Rote Feuerameise, die ursprünglich aus Südamerika stammt, aber mittlerweile infolge des Schiffsverkehrs weltweit verbreitet ist, besonders unangenehm hervortut. Mit Abstand am gefährlichsten unter allen in Florida verbreiteten Tieren sind dagegen die Stechmücken, von denen viele Krankheitserreger wie das Dengue-, West-Nil- oder Zika-Virus oder Plasmodien, die Auslöser der Malaria, übertragen können.