Gastronomische Betriebe zählen zu jenen Unternehmen, die von der Corona-Krise besonders schwer betroffen sind. (Foto © James Kirkikis/Shutterstock.com)
Die durch die Corona-Krise bedingten Ausgangsbeschränkungen und Geschäftsschließungen stellen viele Unternehmer vor große wirtschaftliche Schwierigkeiten. Glücklicherweise gibt es in den USA auch für ausländische Geschäftsinhaber sowie Privatleute unterschiedliche staatliche Hilfsprogramme.
Florida: Brückenkredite für Kleinbetriebe
Für Kleinunternehmen mit 2 bis 100 Beschäftigten hat Gouverneur Ron DeSantis das für Naturkatastrophen vorgesehene Florida-Notbrückenkreditprogramm ("Florida emergency bridge loan program") in Kraft gesetzt. Betriebe, die vor dem 9. März 2020 gegründet worden sind und Umsatzeinbußen durch die COVID-19-Pandemie zu verzeichnen haben, können bis zum 8. Mai zinsfreie Kurzzeitkredite über bis zu 50.000 Dollar beantragen.
US-Hilfsprogramme für kleine Unternehmen
Der Kongress und der US-Präsident haben ein Wirtschaftsstimulierungsgesetz in Kraft gesetzt, das ein Volumen von insgesamt 2 Billionen Dollar umfasst, von denen 350 Milliarden Dollar für neue Kredite vorgesehen sind. Hiervon wird zumindest ein Teil an kleine Betriebe vergeben:
Im Rahmen des "Paycheck Protection Program" können Unternehmen zur Aufrechterhaltung der Gehaltszahlungen an ihre Beschäftigten bei der United States Small Business Administration (SBA) Kredite von bis zu 10 Millionen Dollar beantragen. Die ausgezahlte Kreditsumme entspricht dem Durchschnittswert der Summe der Gehaltszahlungen aufgrund der Gehaltsabrechnungen der zurückliegenden acht Wochen zuzüglich eines Aufschlags von 25 Prozent. Die Darlehensauszahlungen erfolgen dabei mit einer Verzögerung von sechs Monaten. Falls die Beschäftigten weiter im Betrieb arbeiten, wird der Teil des Kredits, der zur Zahlung des Lohns der ersten acht Wochen sowie für bestimmte andere, mit dem Grund der Kreditbeantragung in Zusammenhang stehende Ausgaben verwendet wird, dem Unternehmen erlassen.
Besitzer von Kleinbetrieben sind überdies berechtigt, bei katastrophenbedingten wirtschaftlichen Schäden bei der SBA niedrigverzinste Kredite zu beantragen. Um vorübergehende Umsatzeinbußen auszugleichen, können kleine Unternehmen mit Betriebskapital im Rahmen dieses "Economic Injury Disaster Loan" ein Darlehen von bis zu 2 Millionen Dollar erhalten. Dabei sind auch Vorabzahlungen ("loan advances") zur kurzfristigen Behebung finanzieller Engpässe in einer Höhe von bis zu 10.000 Dollar möglich, die innerhalb von drei Tagen nach einer erfolgreichen Kreditbeantragung bereitgestellt werden und nicht zurückgezahlt werden müssen.
Das "Express Bridge Loan Pilot Program" ermöglicht es kleineren Unternehmen, die dringend finanzielle Mittel benötigen und gegenwärtig mit einem SBA-Express-Kreditgeber ("SBA Express Lender") zusammenarbeiten, mit geringerem bürokratischen Aufwand einen Kredit von bis zu 25.000 Dollar zu erhalten. Dabei kann es sich um einen Laufzeitkredit oder ein Darlehen handeln, das genutzt wird, um die zeitliche Lücke bis zum Erhalt eines "Economic Injury Disaster Loan" zu überbrücken.
Staatliche Hilfen für Privatpersonen
Das von der Regierung aufgelegte Zwei-Billionen-Dollar-Programm umfasst auch Hilfszahlungen an infolge der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geratene Privatpersonen, sogenannte "Economic Impact Payments". Antragsberechtigt ist jeder, der in den USA einkommensteuerpflichtig ist und über ein bereinigtes Bruttojahreseinkommen von maximal 99.000 Dollar verfügt. Dies gilt auch für Steuerpflichtige, die für 2018 und 2019 keine Einkommensteuererklärung eingereicht haben, weil ihr Einkommen unter 12.200 Dollar lag oder sie gar kein Einkommen hatten. Personen mit einem Einkommen von bis zu 75.000 Dollar erhalten 1200 Dollar; bei höheren Einkommen werden pro 100 Dollar jeweils 5 Dollar von diesem Betrag abgezogen.