Bei der Fed steht die Ampel in puncto Zinssenkung auf Grün.
Die kürzlich erfolgte Senkung des Leitzinssatzes der US-Notenbank um 0,5 Prozent soll nur der erste von mehreren bereits angekündigten Schritten sein. (Foto © Pla2na/Shutterstock.com)
Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, senkte die Fed den Leitzinssatz von 5,3 Prozent – dem höchsten Wert seit zwei Jahrzehnten – auf 4,8 Prozent. Um der aufgekommenen Inflation entgegenzuwirken, hatte es zuvor 14 Monate lang keine Zinsänderung gegeben. Die heftigste Inflation seit vier Dekaden hatte im Juni 2022 einen Spitzenwert von 9,1 Prozent erreicht und war im vergangenen August auf ein Drei-Jahres-Tief von 2,5 Prozent gefallen, womit sie nicht mehr allzu weit vom Fed-Zielwert von 2 Prozent entfernt war. Statt weiter abzuwarten und damit eine Drosselung der Wirtschaft zu riskieren, entschloss sich die US-Notenbank, die Zinssenkung schon jetzt vorzunehmen, da die Entscheidungsträger damit rechnen, dass sich die Inflationsrate bis Ende des Jahres auf 2,3 Prozent und bis Ende 2025 auf 2,1 Prozent verringern wird. Dementsprechend gehen sie davon aus, dass sie im Dezember ein weitere Zinssenkung um 0,5 Prozent beschließen werden. 2025 soll es voraussichtlich nochmals vier, 2026 zwei Zinssenkungen geben.
Laut Reuters senkten in Anpassung an den Schritt der Fed auch Banken wie JP Morgan Chase, Bank of America und Wells Fargo ihre Eckzinssätze. Analog dazu sollten über kurz oder lang auch die Hypothekenzinsen fallen. Gemäß Daten der Immobilienfinanzierungsagentur Freddie Mac sind die durchschnittlichen Zinssätze hier allerdings inzwischen bereits auf ein 18-Monats-Tief von 6,2 Prozent für Verträge mit 30 Jahren Laufzeit gefallen.
Wie Marcia Kaufman, Geschäftsführerin des Immobilienfinanzierers Bayport Funding, gegenüber Reuters ausführte, könnte es zu weiteren Senkungen der Hypothekenzinsen kommen, falls die Fed signalisieren sollte, dass sie stärkere Leitzinssenkungen plant, als derzeit angenommen wird. Zu einer baldigen Rückkehr zu einem Zinssatz von unter 4 Prozent wie noch Anfang 2022 wird es nach Ansicht von Experten aber nicht kommen. Kurzfristig werde es aufgrund des beschränkten Angebots nicht zu einer grundsätzlichen Entspannung auf dem Immobilienmarkt kommen, mittelfristig sollten die geringeren Kosten für Darlehen aber dazu führen, dass einerseits mehr neue Wohnhäuser gebaut werden und andererseits auch Hausbesitzer vermehrt ermutigt werden, ihre Immobilie auf den Markt zu bringen.