
Kreditkarte: Bonusmeilen ade?
Gehören Bonusmeilen-Programme bei US-Fluggesellschaften bald der Vergangenheit an? Das neue Gesetz zur Begrenzung von Kreditkartengebühren könnte nach Aussage der Industrie dazu führen. (Foto © R Photography Background/Shutterstock.com)
Das derzeit im US-Parlament behandelte Gesetz zur Reduzierung von Gebühren bei Zahlungen mit Kreditkarten könnte laut einem seiner Initiatoren, dem demokratischen Senator Dick Durban, für Händler und Verbraucher jährlich zur Einsparung von Kosten in Höhe von 15 Milliarden Dollar führen. Eine Reihe von Flugunternehmen, darunter American Airlines, United Airlines und Southwest Airlines, die Kreditkarten der Firmen Visa und Mastercard an ihre Kunden ausgeben, an deren Transaktionen mitverdienen und ihnen im Gegenzug Bonusmeilen gutschreiben, befürchten im Fall der Einführung des Gesetzes allerdings hohe Einnahmeausfälle.
In einem Brief an die Mitglieder des US-Senats schrieben die Unternehmen und mit ihnen verbundene Lobbyorganisationen gemäß einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, das Gesetz würde es den Airlines unmöglich machen, ihren Kunden weiterhin Bonusmeilen anzubieten. Infolgedessen könne seine Einführung zu einem deutlichen Rückgang von Flugreisen führen und dem globalen Tourismus dadurch Schaden zufügen.
In diesem Zusammenhang verwiesen sie auf ein 2010 in Kraft getretenes Gesetz, das Gebühren von Debitkarten stark reduzierte und dazu geführt habe, dass das Bonusmeilen-Programm im Zusammenhang mit Transaktionen mit diesen Karten weitgehend zum Erliegen gekommen sei. Dick Durbin und sein Mitstreiter, der republikanische Senator Roger Marshall, gaben zu dem Brief bis Redaktionsschluss noch keine Stellungnahme ab, aber Durbins Kommentar zur Rolle der Fluggesellschaften lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig: Diese seien "im Grunde Kreditkartenunternehmen, die ein paar Flugzeuge besitzen".