1 von 2
Florida Keys Aerial View
Für Touristen einstweilen geschlossen: die Florida Keys (Foto © Bertl123/Shutterstock.com)
2 von 2
Ron de Santis Governor Florida
Ron DeSantis, republikanischer Gouverneur Floridas (Foto © Hunter Crenian/Shutterstock.com)
Wie der Miami Herald berichtet, teilten Sprecher der Regierung des Monroe Countys am Sonntag mit, dass die Florida Keys für Touristen und Freizeitbesucher bis auf Weiteres gesperrt seien. Nicht betroffen vom Besuchsverbot seien "Mietobjekte derjenigen, die aktiv in Projekte des Monroe Countys eingebunden sind". Auch Hausbesitzer, die auf den Florida Keys einen Zweitwohnsitz hätten, könnten weiterhin auf die Inselgruppe kommen. Dasselbe gelte für Menschen, die auf dem Festland wohnten und auf den Keys einer Beschäftigung nachgingen oder dorthin Waren liefern müssten. Pläne, den U.S. Highway 1 zu sperren, gebe es derzeit allerdings nicht, die Zweckmäßigkeit einer solchen Maßnahme werde aber täglich neu bewertet.
Eine Reihe von südfloridianschen Orten verhängte zudem nächtliche Ausgangssperren. Im Miami-Beach gilt laut 4 CBS Miami seit dem 24. März ein Ausgehverbot im gesamten Stadtgebiet zwischen 12 Uhr nachts und 5 Uhr morgens. Zudem wurden bereits am 23. März alle Hotels sowie sämtliche Strände, Parks und Erholungsanlagen geschlossen. In Key Biscayne und North Miami Beach herrschen Ausgangssperren zwischen 22 Uhr abends und 5 Uhr morgens, in Sunny Isles Beach zwischen 23 und 5 Uhr. Auch in Hallandale Beach gilt täglich von 22 Uhr an für die gesamte Nacht ein Ausgehverbot, zudem sind neben den Stränden hier ebenfalls alle Parkanlagen geschlossen. Im Broward County gilt in Coconut Creek bis auf Weiteres eine nächtliche Ausgangssperre zwischen 23 und 5 Uhr, in Palm Beach darf zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens niemand das Haus verlassen. Bereits am 20. März haben laut ClickOrlando.com das Orange und das Osceola County in Zentralflorida flächendeckende nächtliche Ausgangssperren für die Zeit zwischen 23 und 5 Uhr verhängt. Ausnahmen gelten für Sanitäter, andere Personen, die essenzielle Dienstleistungen erbringen, sowie Menschen auf dem Weg von oder zu ihrem Arbeitsplatz.
Darüber hinaus haben einige der besonders stark betroffenen Gemeinden, darunter Miami Beach, Bay Harbour Islands, Bal Harbour Village, das Orange County inklusive Orlando und Gainesville mit dem umliegenden Alachua County, auch tagsüber bedingte Ausgehbeschränkungen erlassen. Gemäß der "Safer at Home"-Verordnung werden die Einwohner der betroffenen Gemeinden dazu aufgefordert, ihre Wohnungen nur zu verlassen, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen oder anderen notwendigen Tätigkeiten nachzugehen. Zusammenkünfte von Menschen außerhalb eines Wohnhauses sind prinzipiell verboten. Ausnahmen gelten neben dem Erledigen von notwendigen Einkäufen für Aktivitäten, die der Erholung dienen, religiöse Aktivitäten, bei denen ein ausreichender Sicherheitsabstand eingehalten wird, die Pflege von Familienmitgliedern und Freunden sowie die Arbeit in der essenziellen Versorgung dienenden Geschäften und Institutionen. Floridas Gouverneur Ron DeSantis konnte sich demgegenüber trotz der dramatischen Situation bisher nicht zu bundesstaatsweiten Ausgehbeschränkungen durchringen.
In einem Brief bat DeSantis derweil US-Präsident Trump, den Sunshine State angesichts der "massiven Auswirkungen", die das Corona-Virus auf die Wirtschaft und das Gesundheitssystem des Bundesstaats habe, zum Katastrophengebiet zu erklären, wie ClickOrlando.com berichtet. Aufgrund einer solchen Einstufung könnte Florida, das demnach bereits 208 Millionen Dollar für mit der Corona-Pandemie zusammenhängende Arbeitslosenhilfe, Lebensmittelmarken, Notstandskredite und Therapiemaßnahmen für psychisch Kranke ausgegeben hat, finanzielle Hilfe bei der Bundesregierung beantragen. Wie DeSantis in seinem Brief an Trump schrieb, sei damit zu rechnen, dass sich die Situation verschlimmern werde, da allein schon die bisher nur in beschränktem Maß durchgeführten Tests bis dato über 1400 Corona-Infizierte und 17 Todesfälle allein in Florida ergeben hätten. Die Reaktion des US-Präsidenten auf das Schreiben stand bei Redaktionsschluss noch aus.