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Normalerweise in Afrika zuhause: Das Nilkrokodil scheint sich auch in Florida wohl zu fühlen. (Foto: © Anton Ivanov)
Drei der afrikanischen Krokodile wurden in den vergangenen Jahren in den Everglades gefunden, dies bestätigten DNA-Proben, die von Wissenschaftlern der University of Florida nun ausgewertet wurden, berichtet der Orlando Sentinel. Und es sei nicht auszuschließen, dass es noch mehr gibt.
Wie die Reptilien von Afrika nach Florida gekommen sind, bleibt für die Forscher allerdings noch ein Rätsel. "Geschwommen sind sie nicht," ist sich Kenneth Krysko, Herpetologe an der Universität in einem Interview mit dem Sentinel augenzwinkernd sicher. Möglich sei, dass sie illegal eingeführt und ausgesetzt wurden, oder gar einem Halter entwichen sein könnten.
Dabei ist durchaus denkbar, dass sich das afrikanische Krokodil, das mit knapp 5 Metern und über 700 Kilogramm deutlich größer und schwerer als das Amerikanische Krokodil werden kann, weiter ausbreitet – auch durch Kreuzung mit dem vom Aussterben bedrohten Amerikanischen Krokodil, von dem es in Südflorida rund 1.000 geben soll.
Auf den ersten Blick sind die Krokodile kaum von Alligatoren zu unterscheiden, doch bei genauerem Hinsehen lassen sich einige Unterschiede erkennen: Während Alligatoren eine rundliche Schnauze haben, ist die von Krokodilen eher spitz zulaufend und die Zähne des Unterkiefers sind auch bei geschlossenem Maul sichtbar. Weiterhin sind Krokodile mit ihrer bräunlichen Färbung deutlich heller, als die fast schwarzen Alligatoren.
Während Mensch und Alligator in Florida eine Art "Friedenspakt" miteinander geschlossen haben, bei dem man sich gegenseitig respektiert und weitestgehend aus dem Weg geht, stellt das Nilkrokodil womöglich tatsächlich eine Gefahr dar. Nicht nur das ohnehin gebeutelte Ökosystem der Everglades könnte durch die afrikanischen Reptilien Schaden nehmen, auch vor Menschen hat das Nilkrokodil wenig Scheu. Für rund 200 Todesfälle pro Jahr wird das Krokodil in Afrika verantwortlich gemacht. Eine vergleichsweise hohe Zahl: Der von vielen so gefürchtete Hai ist jährlich weltweit für nur rund 6 Todesfälle verantwortlich.