Aussicht auf den Golf von Mexiko und die pittoresken Inseln vor Key West (Foto: © Hyatt Corporation)
Das Gläschen Champagner beim Einchecken ist mehr als nur eine aufmerksame Geste. Wer in Key West ankommt, hat eine lange Anreise hinter sich. Einst war das letzte Glied der Florida Keys ein Unterschlupf für Piraten, Schatzsucher und Zivilisationsflüchtlinge. Heute fährt man vergleichsweise bequem die US 1 entlang. Aber über 100 Meilen und mehr als hundert Brücken sind es doch, ehe man Key West erreicht: Mile Marker 0, finis terrae. Ende der Welt.
Wir sind diesmal zu Gast im neu gestalteten Hyatt Centric Key West Resort & Spa, inmitten des historischen Teils von Key West gelegen und nur einen Block von der berühmten Vergnügungsmeile Duval Street entfernt. Unsere Edelherberge mit ihren 118 Zimmern – die meisten verfügen über einen herrlichen Ausblick aufs Meer – strahlt eine gediegene Atmosphäre aus. Wir entspannen am kleinen Privatstrand, schwimmen im Pool direkt am Meer, relaxen unter Palmen und limettenfarbenen Sonnenschirmen. Und lassen uns im Jala Spa bei einer »hot stone massage« verwöhnen. Anschließend schlürfen wir in der Blue Mojito Pool Bar & Grill – in Key West darf man das – schon am frühen Nachmittag den ersten Cocktail.
Eine Stunde vor dem Sonnenuntergang schlendern wir zum Mallory Square, wie alle anderen hier auch, um zu beobachten, wie die Sonne hinter dem Horizont untergeht. Partystimmung pur, jeden Abend. Jongleure, Flaneure und Tänzer legen sich mächtig ins Zeug. Key West, das ist auch die Insel der Glücksritter, Menschen, die ihr Leben verändern wollen. Ein Ort der Verjüngung, quicklebendig und aufgeladen mit viel Energie.
Vielleicht ein bisschen zu viel Energie für unseren ersten Abend. Nach dem Sunset-Karneval flanieren wir jedenfalls lieber durch die beschaulichen Nebenstraßen. Abseits der lauten Bars entlang der Duval Street geht der Geräuschpegel zwischen den hübschen alten Holzfassaden schnell merklich nach unten. Stundenlang werden wir in den nächsten zwei Tagen hier durch den entspannteren Teil Key Wests schlendern und radeln, die vielen Attraktionen wie das Ernest Hemingway House und das John James Audubon Museum mit seinem herrlichen tropischen Garten besuchen, hier und da ein Eis oder ein Hummersandwich essen und mit jedem plaudern, der plauderwillig ist. Also eigentlich jedem, der uns hier über den Weg läuft.
Für heute geht es aber erst einmal zurück in unser Hotel. Wir haben einen Tisch im Restaurant SHOR reserviert – und was Küchenchef Daniel Higgins und sein Team hier auf den Teller zaubern, ist tatsächlich aller Ehren wert. Nach einem »Jumbo Lump Crab Cake«, den wir uns als Vorspeise teilen, wählen wir den »Local Florida Snapper« mit Spargel, Artischocken und Pinienkernen an Bananenpüree sowie die »Key West Ale Braised Short Ribs« in Bourbonsoße mit Süßkartoffeln und Pilzen – einfach köstlich! Eigentlich sind wir längst satt, aber unser Ober überzeugt uns freundlich, aber doch unmissverständlich davon, den Key Lime Pie zu probieren. Weil er zu den Florida Keys gehöre wie der ewige Sonnenschein, Margaritas und Ernest Hemingway. Und weil man hier – natürlich – den besten der ganzen Inselkette serviere. Widerstand zwecklos. Und wirklich: Als wir auf der romantisch illuminierten Terrasse mit Blick auf die Boote und das sich sanft im Nachtwind kräuselnde Wasser den süßen
Limettenkuchen genießen, stellen wir fest: Der Mann hat tatsächlich recht!
HYATT CENTRIC KEY WEST RESORT & SPA
601 Front Street, Key West
Telefon (305) 809-1234
www.keywest.centric.hyatt.com
Doppelzimmer ab 299 Dollar (Nebensaison)