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Sloppy Joe's: Key Wests berühmteste Bar. (Foto: © A.L.)
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Immer Richtung »MM 0« – und dann ist Amerika irgendwann zu Ende. (Foto: © A.L.)
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Auch für Biker ist die Duval Street eine Top-Adresse. (Foto: © Monroe County Tourist Development Council)
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Farb-Orgie: Impression vom Fantasy Festival. (Foto: © Rob O'Neal/Florida Keys News Bureau)
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Klein, aber fein: der Smathers Beach von Key West. (Foto: © Monroe County Tourist Development Council)
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Unser Urlaubsquartier: das Parrot Key Resort. (Foto: © Parrot Key Resort)
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Ein »Muss« in Key West: Schnappschuss vorm »Southernmost Point«. (Foto: © Monroe County Tourist Development Council)
Keine Frage: Die Keys im Allgemeinen und Key West im Besonderen besitzen dieses ganz eigene Flair. Hier fällt es leicht, den Leitspruch »One Human Family« sowie die Toleranz der Inselbewohner zu verinnerlichen. Key West ist Zuhause für viele exzentrische Menschen, die ungezwungene Art und Lebensfreude zieht einen unweigerlich in seinen Bann.
So auch uns, die wir Key West nun schon zum wiederholten Male besuchen. Als Bleibe haben wir uns dieses Mal nicht für eines der zahlreichen Bed & Breakfasts im Stadtzentrum entschieden, sondern für ein Boutique-Hotel zehn Fahrminuten vom bunten Treiben entfernt. Das Parrot Key Resort, gelegen auf einer privaten Halbinsel innerhalb tropisch angelegter Gärten, bietet alle erdenklichen Annehmlichkeiten. In den großzügigen Zimmern, Suiten und Villen kann man getrost die Seele baumeln lassen. Und wem der Sonnenuntergangs-Trubel am berühmten Mallory Square zu viel ist, kann am hauseigenen Privatstrand samt Steg seinen privaten »Sunset« zelebrieren: an einem der vier Pools, wo die Drinks bis zum Liegestuhl geliefert werden.
Wir machen uns auf in Richtung Zentrum, erstes Ziel: Duval Street. Zahlreiche Restaurants, Bars, Geschäfte und Kunstgalerien reihen sich hier aneinander; für jeden Geschmack gibt es dort etwas zu entdecken. Wir entscheiden uns für eines der kleineren Restaurants mit Logenplatz, also in erster Reihe zur Straße. Scooter, Motorräder, Fahrräder, Autos und besagte rosa Taxis tuckern gemütlich an uns vorbei, kein Zeichen von Stress oder Hektik, kein Großstadt-Gehupe. Passanten aller Couleur, jeden Alters, mehr oder weniger bekleidet, schlendern an uns vorbei. »People Watching« ist hier angesagt. Nach einem typischen Essen mit Conch Fritters zieht es uns an die Bar des »Fat Tuesday« – die Daiquiris hier sind berühmt-berüchtigt. Bevor es zurück ins Hotel geht, spazieren wir noch die Duval Street entlang, erstehen das eine oder andere Mitbringsel, bestaunen die Kunstwerke in den Galerien. Ladenschlusszeiten? Auf Key West? Lächerlich!
Am nächsten Tag steht Action auf dem Programm. Mit einem Wasserflugzeug starten wir vom Key West International Airport zum Fort Jefferson in den Dry Tortugas, einer Inselgruppe 110 Kilometer westlich von Key West, die nur per Boot oder Flugzeug zu erreichen ist. Den Namen erhielten die Eilande von ihrem spanischen Entdecker Juan Ponce de León wegen ihrer Bewohner: den Schildkröten, auf Spanisch »Tortuga«. Der Zusatz »Dry« – zu Deutsch »trocken« – wurde später aufgrund des auf den Inseln fehlenden Trinkwassers ergänzt. Fort Jefferson ist eine massive Befestigungsanlage, erbaut im 19. Jahrhundert aus 16 Millionen roten Ziegelsteinen. Heute ist es ein nationales Denkmal und eine sehr beliebte Touristenattraktion inmitten des Nationalparks Dry Tortugas.
Unser Flug führt 45 Minuten über kristallklares Wasser und Korallenriffe. Wir fliegen tief genug über die »Flats«, in denen sich Schildkröten, Delfine und gelegentlich auch ein Hai tummeln. Weiter geht der Flug über Ballast Key, der einzigen Insel im Nationalpark Dry Tortugas in Privatbesitz, die im James Bond-Film »Lizenz zum Töten« als Kulisse diente. Es folgen Marquesas Island und das Schiffswrack des Zerstörers »Escort« aus dem Zweiten Weltkrieg, ehe die kleine Maschine sanft auf dem Wasser aufsetzt. Nach einem Rundgang im Fort ist Schnorcheln angesagt. Die Unterwasserwelt um Garden Key ist atemberaubend, besonders angetan haben es uns die um die Wasserpfosten des Forts angesiedelten Korallen und ihre in allen erdenklichen Farben schillernden Bewohner.
Zurück in Key West, machen wir uns auf den Weg zur »Sunset Celebration«, dem täglich stattfindenden Spektakel mit Artisten, Gauklern und Schaulustigen am Mallory Square. Wir haben Glück, nicht eine Wolke am Himmel. Und so erleben wir einen Sonnenuntergang wie auf einer Kitschpostkarte. Zum Schlummertrunk geht's in die Schooner Wharf Bar, einem Treffpunkt der Einheimischen. Von der Terrasse aus haben wir einen herrlichen Ausblick auf den Hafen mit all den Schonern und kleinen Segelbooten. Ein perfekter Abschluss eines perfekten Tages.
Am nächsten Morgen ist Sightseeing angesagt. Vom Southernmost Point und seiner berühmten Boje geht's zum Leuchtturm, weiter über Fort Zachary Taylor und dem Truman White House zum Hemingway House. Langsam werden die Füße müde, aber eine Besonderheit steht noch an: das »Ripley's Believe It or Not« an der Duval Street. Über 95 Jahre haben Robert Ripley und seine Nachkommen in aller Herren Länder Skurriles, Seltsames und Erstaunliches zusammengetragen, was heute in diversen Ausstellungen zur Schau gestellt wird.
Nach zweistündigem Staunen und Zweifeln verlassen wir Mr. Ripleys wundersame Welt und werfen uns wieder ins Getümmel. Unser Weg führt uns ins Bahama Village. Dort startet heute das »Goombay Festival«, das den Auftakt bildet zu einem der schillerndsten Events von Key West, dem Key West Fantasy Fest. Goombay (Rhythmus) stammt aus der Bantu-Sprache und bezieht sich auf die mit Ziegenfell bezogenen Trommeln, die den typischen Takt der Musik der Bahamas erzeugen. Diese Musik hören wir nun allerorten, während wir durch das mit Imbiss-, Getränke- und Verkaufsbuden vollgestopfte Viertel schlendern, in dem die Aromen von Curry, Bananen, Conch und Kokos in der Luft wabern. An einem Margarita-Stand gibt es dann kein Halten. Ich erstehe den himmlischen Drink in einer ausgehöhlten Ananas, an dem ich nun den weiteren Weg genüsslich schlürfe. Wie war das doch gleich, in den USA darf man auf offener Straße keinen Alkohol trinken? Diese Botschaft scheint in Key West noch nicht angekommen zu sein. Welch ein Glück!
UNSERE KEY WEST-STATIONEN
Parrot Key Resort
2801 North Roosevelt
Boulevard, Key West
Telefon (305) 809-2200
Key West Seaplane Tours
3471 South Roosevelt
Boulevard, Key West
Reservierungen
(305) 293-9300
www.keywestseaplane-charters.com
Schooner Wharf Bar
202 William Street
Key West
Telefon (305) 292-3302
Ripley's Believe It or Not Key West
108 Duval Street
Key West
Telefon (305) 293-9939
GOOMBAY FESTIVAL 2015
23. - 24. Oktober
(Auftakt zum Fantasy Festival)
FANTASY FESTIVAL 2015
23. Oktober - 1. November
Infos unter