Tolle Sandstrände, eine lebendige Innenstadt und kilometerlange Kanäle zum Bootfahren locken immer mehr Besucher nach Fort Lauderdale. (Foto: © Miami2you)
Nachdem die Zahl der Hotelzimmer in und um Fort Lauderdale zwischen 2010 und 2014 noch leicht rückläufig gewesen war, nimmt sie seit 2015 immer mehr zu. Der für dieses Jahr erwartete Zuwachs liegt beim 4,6-fachen der letztjährigen Zunahme und ist damit überproportional höher als in den Vorjahren. Die geplanten Neueröffnungen erstrecken sich von Pompano Beach bis nach Hollywood. Zu den insgesamt 11 neuen Unterkünften, die in diesem Jahr eröffnet werden, zählen unter anderem das 130 Betten umfassende Suite-Hotel Home2 Suites by Hilton Fort Lauderdale Airport-Cruise Port in Dania Beach, das 163-Betten-Hotel Plunge Beach in Lauderdale-by-the-Sea, das über 407 Betten verfügende Hyde Resort & Residences in Hollywood und das Residence Inn im Center Port Business Park in Pompano Beach mit 112 Betten.
In einem Gespräch mit dem Sun Sentinel zeigte sich Stacy Ritter, die Präsidentin und Geschäftsführerin des für das Tourismusmarketing des Countys zuständigen Greater Fort Lauderdale Convention & Visitor Bureaus, begeistert von dieser Entwicklung. Sie sei vor allem einem größeren Zustrom wohlhabenderer Reisender zu verdanken, bei denen sich die Erkenntnis durchgesetzt habe, dass dies im Hinblick auf die Preise und die Umgebung eine attraktive Gegend sowohl für Geschäfte als auch für einen Ferienaufenthalt sei.
Gemäß den vom Convention & Visitor Bureau veröffentlichten vorläufigen Daten lag die Zahl der aus dem Inland stammenden Besucher im Broward County 2016 bei 12,27 Millionen und damit um 4 Prozent höher als 2015. Dazu kamen rund eine Million Reisende aus dem Ausland ohne Kanada. Bis jetzt entsprechen die Touristenzahlen von 2017 in etwa jenen von 2016. Allerdings sind die Zimmerpreise und die Auslastung in traditionellen Hotels nach Angaben von Ritter derzeit rückläufig. Eine Ursache hierfür seien ungünstige Wechselkurse und wirtschaftliche Probleme in Ländern wie Kanada und Brasilien, aus denen traditionell viele Besucher der Region stammen. Ein anderer Grund liege in der Konkurrenz durch private Zimmeranbieter über Portale wie Airbnb und HomeAway.
Professionelle Analysten und Hoteliers zeigen sich jedoch zuversichtlich, dass das County den Anstieg der Hotelbettenzahl gut verkraften wird. Nach Auffassung von Christian Charre, Senior-Vizepräsident der in Miami ansässigen CBRE-Hotelgruppe, hängt dies allerdings auch von der jeweiligen Gegend ab: Die meisten neu entstehenden Hotelbetten befänden sich nicht in Strandnähe, wo der Bedarf nach Hotelzimmern am größten sei. Die in der Gegend von Fort Lauderdale neu errichteten Hotels dürften daher keine großen Probleme mit der Auslastung haben. Hotels mit beschränkten Serviceangeboten in den Außenbezirken könnten allerdings durch die neuen Wettbewerber etwas stärker unter Druck geraten. Andererseits sei angesichts des Ausbaus des Fort Lauderdale-Hollywood International Airports aber auch mit mehr Besuchern zu rechnen. Laut Daniel Peek, dem Senior-Geschäftsführer der Gewerbeimmobilienfirma HFF, spielt zudem der Umstand eine Rolle, dass Miami in den vergangenen Jahren immer teurer und voller geworden sei, sodass sich Fort Lauderdale als alternativer Geschäftsstandort und Urlaubsort anbiete.
Hoteliers wie Doug Barrow, Generaldirektor des neu eröffneten Plunge Beach Hotels, machen sich angesichts der Vergrößerung der Bettenzahl jedenfalls keine großen Sorgen. Schließlich habe es in der Vergangenheit auch in anderen führenden Tourismusdestinationen Floridas wie Orlando sogar noch stärkere Zunahmen der Hotelzimmerzahlen gegeben, die aber rasch vom Markt absorbiert worden seien. Barrow zeigt sich überzeugt, dass die Nachfrage nach Hotelbetten bei Urlaubern aus der ganzen Welt in dieser Gegend so groß ist, dass noch viele weitere Zimmer hinzukommen könnten.