Havannas Parque Central (Foto: © phortun)
UNTERKOMMEN
Während unseres Trips wohnten wir in einer renovierten Airbnb-Wohnung eines kanadischen Unternehmers kubanischen Ursprungs in Havannas historischer Altstadt La Habana Vieja – viel billiger als ein Hotel und eine tolle Möglichkeit, mitten unter den Einheimischen zu sein.
UNBEDINGT SEHEN!
Die wunderschöne Altstadt La Habana Vieja. Den ursprünglichen Regierungsund künftigen Parlamentssitz Capitolio. Die Plaza de la Revolución mit allen Ministerien und realsozialistischem Plattenbau-Charme. Die einst von Hemingway bewohnte Finca La Vigía in San Francisco de Paula südöstlich von Havanna. Die Fabrica de Arte Cubano, eine ehemalige Ölfabrik, die zu einem tollen Kulturzentrum mit Restaurant umfunktioniert wurde. Das Museo Nacional de Bellas Artes ist sehenswert, der Parque Central lädt zum Flanieren ein. Last, but not least muss man auch den Malecón gesehen haben, die Promenade entlang der Bucht in Habana Vieja, sehr nett zum Spazierengehen. Noch ein Tipp: Überall auf den Straßen wird Kunst angeboten, meist Bilder von den typischen Bauten und pastellfarbenen Oldtimern – hier sollte man ein paar Tage warten, ehe man etwas kauft, denn es gibt so viel Auswahl, dass bestimmt am nächsten Tag noch etwas Besseres (oder Günstigeres) zu finden ist.
HERUMKOMMEN
Für 50 Dollar am Tag haben wir uns einen privaten Fahrer in einem 1950er Cadillac gemietet, der uns als kompetenter Reiseführer über die Insel kutschierte, uns viel Insiderwissen vermittelte und zu den oben genannten Adressen chauffierte.
DIE KUBANISCHE MENTALITÄT
Die Leute sind sehr freundlich, niemand wirkt unzufrieden. Das mag daran liegen, dass für alle Kubaner ausreichend Lebensmittel zur Verfügung stehen, sodass niemand ernsthaften Mangel leiden muss. Sie tauschen auch untereinander – Eier gegen Bohnen, Mehl gegen Seife und so weiter. Außerdem sind Kubaner generell sehr großzügig. Es ist uns passiert, dass wir auf der Straße Kaffee angeboten bekamen und die Menschen uns in ihre bescheidenen vier Wände einladen wollten, um uns eine Freude zu machen. So wie Pablo, der für uns in seiner Küche einen echten »Café con leche« gebrüht hat. Natürlich gibt es immer wieder Leute, die versuchen, mit Touristen das schnelle Geld zu machen. Aber mit ein wenig Vorsicht und gesundem
Menschverstand lässt sich derlei Abzocke leicht vermeiden.
HARTE REALITÄT
Was uns schockiert hat, war die große Armut. Wir haben eine Kaffeeplantage besucht, deren Besitzer uns erzählte, er behalte gerade mal 10 Prozent der Einnahmen für die Kaffeeernte, der Rest gehe an die Regierung. In vielen Restaurants und Hotels kann man als Kubaner nicht verkehren: Ein Menü für eine Person kostet dort oft weit mehr, als ein kubanischer Arzt im Monat verdient.
GUT ZU WISSEN
Ein Mythos besagt, dass die meisten Kubaner schwarz seien. Wahr ist, dass Fidel Castro jahrzehntelang das Bild des armen, schwarzen Kubaners verbreitet hat, um mehr Mitleid, Aufmerksamkeit und Spenden für sein Land zu bekommen. Das entspricht nicht der Realität – im Gegenteil: Der europäische Anteil der Vorfahren ist durchaus hoch.