In vielen Teilen Floridas liefen die Klimaanlagen bereits im April auf Hochtouren. (Foto: © Alex Borovsky)
Laut dem Bericht der NCEI lagen die Temperaturen im Südosten Floridas in den ersten vier Monaten des Jahres deutlich über dem Durchschnitt, wobei im April an zahlreichen Orten Extremwerte gemessen wurden: In insgesamt acht floridianischen Wetterstationen wurden neue Tageshöchsttemperaturrekorde für den Monat April verzeichnet oder die bisherigen Rekordwerte erneut gemessen. Tampa etwa erlebte am 29. und 30. April mit 35,6 beziehungsweise 35,0 Grad Celsius die höchste und zweithöchste je in diesem Monat gemessene Tageshöchsttemperatur. Auch in den übrigen südlichen US-Staaten, von New Mexico bis Ohio, gab es Rekordtemperaturen.
Doch nicht nur der Süden, sondern die gesamten USA erleben in diesem Frühjahr überdurchschnittlich hohe Temperaturen: Mit einem Mittelwert von 6,5 Grad Celsius waren die Werte zwischen Januar und April um gut 3,3 Grad höher als im während des 20. Jahrhunderts gemessenen Durchschnitt. Die durchschnittliche Tagestemperatur von rund 10,0 Grad war die dritthöchste bisher in dieser Jahreszeit gemessene, die durchschnittliche Nachttemperatur von 0,3 Grad sogar die zweithöchste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1895.
Dementsprechend nimmt laut den NCEI auch die Trockenheit in Florida immer mehr zu, was einer der Gründe für die relativ vielen im April aufgetretenen Brände ist. Etwa einem Drittel des Bundesstaates wurde demnach zum Monatsende eine "schwere Trockenheit" (D2) attestiert, die dritte Stufe auf der fünfstufigen Trockenheitsskala. Wie die Miami New Times berichten, ist Florida in besonderer Weise von der voranschreitenden globalen Erwärmung betroffen. Gemäß von der Website Climate Central im vergangenen Jahr veröffentlichten Daten müssen im Jahr 2050 dreizehn floridianische Städte, darunter Tampa, Naples und Miami, an mindestens 100 Tagen im Jahr mit Temperaturwerten jenseits von 32 Grad rechnen.