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Reisende am Flughafen
Was ändert sich für Reisende mit dem neuen Koalitionsvertrag (Foto © Shine Nucha/Shutterstock.com)
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Wiesener Viadukt, Schweizer Alpen
Geht es nach dem Koalitionsvertrag, soll länderübergreifendes Bahnfahren dank ETCS künftig auf den Strecken Deutschlands reibungslos funktionieren. Im Bild das Wiesener Viadukt der Bahnstrecke Davos Platz – Filisur in den Schweizer Alpen (Foto © Mathias Pabst/Shutterstock.com)
Wie Reisereporter ausführt, planen die Regierungsparteien in spe, Bürokratie abzubauen, die Nachhaltigkeit zu erhöhen und "die Attraktivität Deutschlands als Reiseziel" zu stärken. Zu den konkreten Maßnahmen, die sie beschlossen haben, zählt eine erneute, diesmal dauerhafte Senkung der Umsatzsteuer auf in Restaurants servierte Speisen auf 7 Prozent. Die ursprünglich 19-prozentige Steuer war im Rahmen der Hilfsmaßnahmen aufgrund der Coronapandemie 2020 herabgesetzt worden, wurde aber Anfang 2024 wieder auf den alten Prozentsatz angehoben. Tritt diese Maßnahme in Kraft, dürften die Preise in Restaurants fürs Erste nicht weiter steigen, sie könnten sogar im einen oder anderen Fall wieder sinken.
Wer in die USA reist beziehungsweise dies demnächst plant, kann gegenwärtig übrigens von einem extrem niedrigen Dollarkurs gegenüber dem Euro profitieren: Gemäß Morning Star erreichte der Wechselkurs kürzlich mit 1 Dollar für 0,88 Euro ein Drei-Jahres-Tief.
Was den Luftverkehr angeht, sollen für Airlines anfallende "Steuern, Gebühren und Abgaben" gesenkt werden. Dies dürfte zu einer Reduzierung der Ticketpreise führen. Erst im Mai 2024 war die Luftverkehrsabgabe (Flugticketsteuer) um rund 19 Prozent angehoben worden. Im Übrigen soll der Übergang zu "nachhaltigeren Flugkraftstoffen" gefördert werden.
Auch Pauschalreisen könnten bald wieder günstiger werden: Der Koalitionsvertrag sieht eine "Weiterentwicklung" des Deutschen Reisesicherungsfonds (DRSF) vor, der 2021 eingerichtet wurde, um sicherzustellen, dass Reisende im Fall der Insolvenz des Veranstalters bereits gezahltes Geld zurückerhalten. Die Beiträge, die Reiseveranstalter mit mehr als 10 Millionen Euro Jahresumsatz jährlich in den Fonds einzahlen müssen, sollen gesenkt werden, ohne dass das Absicherungsniveau dadurch verringert wird. Der Deutsche Reiseverband (DRV) und andere Lobbyorganisationen begrüßten laut Reisereporter und Touristik aktuell die Vorhaben.
Das Deutschlandticket, mit dem republikweit öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Trams, U- und S-Bahnen sowie Regionalzüge der Fernbahn genutzt werden können, bleibt erhalten. Der gegenwärtige Preis von 58 Euro pro Monat soll aber ab 2029 in Anpassung an die tatsächlichen Kosten gegebenenfalls schrittweise erhöht werden, was "sozialverträglich" erfolgen soll.
Das Schienennetz der Bahn soll umfassend saniert, modernisiert und ausgebaut werden. Ziel ist eine "flächendeckende Ausrüstung" mit dem sogenannten European Train Control System (ETCS), durch das die digitale Kommunikation zwischen Zügen aus verschiedenen Ländern und der Infrastruktur standardisiert wird, was einen reibungslosen länderübergreifenden Zugverkehr ermöglicht. Konkret geplant ist der "zügige Ausbau" zentraler Teile der Schienenwege nach Polen und Tschechien. Überdies ist der Einsatz von "Europa-Zügen mit Fernverkehrsstandards" vorgesehen.