Jubiläum: Auch in diesem Jahr mischen die Art Basel Miami Beach und ihre zahlreichen Satellitenmessen den Kunstmarkt wieder auf. (Foto: © GMCVB)
Im 15. Jahr ihres Bestehens gibt es für Amerikas größte Kunstmesse eine Reihe von widrigen Begleitumständen: Im Sommer erlebte der Kunstmarkt einen Preissturz, das Zika-Virus grassiert in Miami Beach, und das Convention Center befindet sich just zur Zeit der Messe, die vom 1. bis 4. Dezember stattfindet, mitten in Renovierungsarbeiten. Für die ausstellenden Galeristen ist dies allerdings kein Grund zum Pessimismus.
Die der Miami Art Dealers Association angehörende Galeristin Mindy Solomon und der ebenfalls in Miami ansässige, langjährige Art-Basel-Aussteller Fredric Snitzer rechnen in diesem Jahr bedingt durch die Marktsituation mit einem deutlichen Rückzug der Spekulanten aus dem Kunstmarkt. Echte Sammler hingegen ließen sich wohl kaum abhalten. Im Gegenteil: Auf das Kaufverhalten der kunstliebenden, vorsichtigen, intuitiven Käufer könne der Kurssturz sogar eher eine positive Wirkung haben. "Die Messe hat schon so einige schwierige Zeiten gut überstanden", resümiert Snitzer gegenüber der Miami New Times.
Selbst dem Umstand, dass die Angst vor dem Zika-Virus den einen oder anderen potenziellen Besucher abschrecken mag, kann Mindy Solomon durchaus etwas Positives abgewinnen, da durch eine Drosselung des allgemeinen Besucherstroms der "Party-Aspekt" verringert werde und man sich mehr auf die Kunst konzentrieren könne.
Die Tatsache, dass 98 Prozent der Aussteller des letzten Jahres auch diesmal wieder auf der Art Basel in Miami Beach vertreten sein werden, macht deutlich, wie groß der Stellenwert der Messe in der Kunstwelt ist. Um den Besuchern die Übersicht über die große Zahl von Galerien und Künstlern zu erleichtern, ist die Ausstellung in acht verschiedene Abschnitte unterteilt: So können die Galerien in der Sektion "Nova" Arbeiten von Gegenwartskünstlern vorstellen, die nicht älter als drei Jahre sind, während im Bereich "Positionen" Einzelausstellungen von ambitionierten neuen Talenten präsentiert werden. Daneben zeigen die Galerien innerhalb ihrer Stände in "Kabinetten" kuratierte Ausstellungen von Künstlern ihrer Wahl. Unter dem Stichwort "Untersuchung" ("Survey") werden kunsthistorische Projekte von Einzelkünstlern oder thematische Ausstellungen präsentiert. Dazu kommen noch die Bereiche "Edition" für in Auflagen hergestellte Kunstwerke, "Film", "Magazine" sowie "Public", eine Ausstellung größerer Skulpturen im Collins Park. Für das allgemeine Publikum ist die Messe am Donnerstag von 15 bis 20 Uhr, am Freitag und Samstag von 12 bis 20 Uhr und am Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Die Eintrittspreise liegen zwischen 50 und 115 Dollar.