Einst eines der höchsten Gebäude Miamis: der Freedom Tower wurde 1925 als Hauptsitz des Miami Herald erbaut. (Foto: © Birute Vijeikiene)
Da repräsentative Bauwerke zumeist in einem ebensolchen Umfeld errichtet werden, verwundert es nicht, dass sich 8 der 10 ikonischen Bauten auf der Liste von Curbed Miami in Miamis Innenstadt nahe der Biscayne Baye sowie in Miami Beach befinden. Zu letzteren zählt das von Morris Lapidus entworfene, 1954 eröffnete Hotel Fontainebleau, das heute insbesondere als Treffpunkt von Miamis Partyszene bekannt ist, in der Vergangenheit aber auch häufig als Schauplatz für Kinofilme wie den James-Bond-Klassiker "Goldfinger" oder "Hallo, Page!" mit Jerry Lewis diente. Zwei weitere außergewöhnliche Gebäude in Miami Beach sind das von dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron gebaute Parkhaus an der Lincoln Road Nummer 1111 und das Casa Casuarina, das heute schlicht The Villa genannt wird. 1930 von dem wohlhabenden Autor, Architekten und Weltenbummler Alden Freeman errichtet, war es zunächst ein Apartmenthaus, wurde viele Jahre später von dem Modedesigner Gianni Versace erworben, der schließlich auf seinen Treppenstufen ermordet wurde, und dient heute als Luxushotel.
Auf der anderen Seite der Biscayne Bay in Sichtweite des Parkhauses an der Lincoln Road befindet sich das ebenfalls von Herzog & de Meuron entworfene Perez Art Museum für Kunst der klassischen Moderne und Gegenwart. Unweit davon steht der Freedom Tower, der in den 1920er-Jahren von Georg A. Fuller erbaut wurde und in den 60er- und 70er-Jahren als Aufnahmezentrum für kubanische Flüchtlinge diente. Als Vorbild für den Turm diente die in Sevilla stehende Giralda, ein ehemaliges Minarett, das nach der christlichen Rückeroberung der Stadt als Glockenturm in die neu errichtete Kathedrale integriert wurde. Ein weiteres kaum zu übersehenes Wahrzeichen der Stadt ist der in immer wieder neuen Farben erstrahlende, 190 Meter hohe Miami Tower, der von dem Architekturbüro Pei Cobb Freed & Partners entworfen und 1987 fertiggestellt wurde. Etwa auf halber Strecke zwischen Downtown Miami und Coconut Grove befindet sich das berühmte Vizcaya Museum, das mit seinen Gärten gleichermaßen bei Filmteams wie bei Hochzeitspaaren beliebt ist. Als einziges nicht öffentlich zugängliches Gebäude wurde das ehemalige Wohnhaus von Alfred Browning Parker Woodsong in die Liste aufgenommen, das der berühmte Architekt 1960 errichten ließ. Es umfasst unter anderem verschiedene, durch einen sich schlängelnden Pool miteinander verbundene Pavillons, Teiche mit Koi-Karpfen und einen Wasserfall. Weitere architektonisch bedeutende private Wohnhäuser sollen demnächst in einer eigenen Liste von Curbed Miami gewürdigt werden.
Die einzigen beiden der 10 ikonischen Bauwerke, die sich nicht in unmittelbarer Nähe der Uferfront befinden, stehen in Coral Gables: Das 1923 eröffnete Badeparadies Venetian Pool wurde aus Korallenfelsen erbaut. Nur drei Jahre jünger ist das von John McEntee Bowman und George Merrick gebaute Biltmore Hotel, das mit seinen 96 Metern damals das höchste Gebäude Floridas war und dessen Swimmingpool einst sogar als größter der Welt galt. Bis heute ist es wie andere berühmte Bauwerke Miamis eine beliebte Filmkulisse.