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Um einen Dorfcharakter zu erzeugen, sind die Village-Blocks enger bebaut als der Rest von Coral Gables. (Foto: © A.L.)
Als Stadtplaner Merrick zu Beginn des 20. Jahrhundert die Stadt Coral Gables im Südwesten von Miami erschuf, meinte er es gut mit den künftigen Bewohnern. Die hübschen, hauptsächlich im spanischen Stil gehaltenen Häuser sind von gepflegten, großzügigen Gärten umgeben, moosbehangene Bäume säumen die Straßen der komplett am Reißbrett entstandenen Stadt.
Als kleine architekonische Spielerei plante Merrick aber auch einige sogenannte Villages, die sich vom spanischen Stil abhoben. So entstand das "French City Village", neben sechs weiteren "Dörfern" die im entsprechenden Landesstil errichtet wurden. Merrick hoffte damals, mit den in verschiedenen internationalen Architekturstilen gehaltenen Vierteln, Käufer aus dem Norden nach Miami locken zu können. Es wurden sogar Bustouren organisiert, um Touristen die "City Beautiful", wie Coral Gables bis heute genannt wird, zu präsentieren.
Eine der Villen im "French City Village" wurde nun für 2,75 Millionen Dollar zum Verkauf gelistet. Das kleine, elegante Herrenhaus bietet vier Schlafzimmer und dreieinhalb Bäder auf 311 Quadratmetern Wohnfläche und eine moderne, aber dennoch stilgerechte Ausstattung. Die Küche lässt das Herz eines jeden Hobbykochs höher schlagen und im Garten finden Sie Schatten unter üppigem Grün. Ein "zeitloses Juwel", befindet Maklerin Carole Smith über die an der Hardee Road gelegenen Immobilie.
Auch wenn Sie diesmal nicht mitbieten wollen, oder Ihnen jemand das verlockende Immobilien-Angebot vor der Nase wegschnappen sollte, lohnt sich ein kleiner Ausflug in die Villages von Coral Gables, das bis heute zu den begehrtesten Wohngegenden Miamis zählt. Schlendern oder radeln Sie vorbei an den attraktiven Fassaden, staunen Sie über den Luxus der historischen Villen und mit ein wenig Gespür erkennen Sie bestimmt auch, von welchem Länder-Stil das jeweilige Village inspiriert wurde.
Insgesamt sieben Villages gibt es, kreuz und quer über die Stadt verstreut: das Florida Pinoneer Village, das Dutch South African Village, das Italian Village und das Chinese Village. Frankreich ist gleich dreimal vertreten: mit dem Normandy Village, dem French Country- und eben dem French City Village. Die genaue Lage der Dörfer finden Sie auf der Webseite von Coral Gables. Wer mehr über die Stadt und ihren Schöpfer erfahren möchte, dem sei ein Besuch des Merrick House ans Herz gelegt. Das Elternhaus des umtriebigen Stadtplaners, der übrigens selbst 1928 stark verschuldet auf die Keys zog, beherbergt ein kleines Museum.