Kunst im öffentlichen Raum: der Palm Court im Miami Design District (Foto: © A. Lenzholzer)
Einst Teil des historischen Stadtviertels Buena Vista, verfiel der Stadtteil nördlich von Miamis Innenstadt in den 1980er- und frühen 90er-Jahren zusehends. Gangs und Drogen bestimmten damals den Alltag in den kleinen Straßen und Gassen des 18 Häuserblocks umfassenden Bezirks. Erst Ende der 90er-Jahre erholte sich der Kiez durch den Zuzug von kleinen unabhängigen Design-Shops, Galerien und Restaurants langsam von seinem Verfall.
Heute ist der Design District, auch angefeuert durch den Erfolg des benachbarten Wynwood Art Districts, nach mehreren Jahren der Umgestaltung ein Shoppingmekka für Kunden mit gehobenem Anspruch und entsprechendem Geldbeutel. Luxusmarken wie Louis Vuitton, Prada, Hermès und Co. haben sich hier inzwischen angesiedelt. Rund 70 Geschäfte sind es derzeit, etwa noch mal so viele sollen demnächst folgen.
Nicht wenige dieser Geschäfte zogen aus der Luxusmall Bal Harbour Shops im Norden von Miami Beach hierher um – offensichtlich angezogen von der zentralen Innenstadtlage, dem offenen Konzept und der interessanten Gestaltung. Denn im Design District reihen sich die Läden – anders als in einer Mall – nicht einfach aneinander. Vielmehr hat man versucht, möglichst viele alte Gebäude und Straßen zu erhalten und so ein gewachsenes, fußläufiges Viertel zu schaffen. Auch bereits etablierte Kunstwerke im öffentlichen Raum haben ihren Platz im Design District behalten. Das bekannteste ist vermutlich Buckminster Fullers "Fly's Eye Dome", der bereits während der Art Basel 2011 hier aufgestellt wurde.
Im Geiste der ursprünglichen Idee des Design Districts kamen aber auch zahlreiche neue Arbeiten hinzu – nicht wenige davon versteckt in Gebäuden, Büros und Geschäften. Um diese Kunstwerke einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, werden ab dem 10. September geführte Rundgänge durch das Viertel angeboten. In rund einer Stunde sehen die Teilnehmer nicht nur reichlich Kunst, sondern erfahren auch viel Wissenswertes über die Geschichte des Stadtteils. Die zweimal im Monat stattfindenden Touren sind kostenlos, eine Anmeldung wird allerdings empfohlen und kann hier ganz einfach online gemacht werden.