So sieht Glück aus: In keiner US-amerikanischen Stadt ist das allgemeine Wohnbefinden höher als in Naples. (Foto: © Naples, Marco Island, Everglades Convention & Visitors Bureau)
Bereits zum zweiten Mal in Folge rangiert die Stadt im Südwesten Floridas unter den 189 untersuchten US-Gemeinden im Hinblick auf das allgemeine Wohlbefinden auf Platz 1. Die Daten für die Studie wurden zwischen dem 2. Januar 2015 und dem 30. Dezember 2016 durch mehr als 254.000 Interviews mit erwachsenen Einwohnern aller 50 US-Staaten ermittelt. Gefragt wurde dabei, wie der eigene Gesundheitszustand, das Sozialleben, die finanzielle Absicherung, die Gemeinschaft und das allgemeine Lebensgefühl eingeschätzt werden.
"Naples macht einiges richtig und die Einwohner achten wirklich auf sich", betont Dan Witters, Forschungsleiter des Gallup-Healthways Well-Being Index, gegenüber today.com. So leben dort die meisten Einwohner, die sich für die Gemeinschaft einsetzen und sich gesund ernähren. Zugleich ist hier auch der Anteil der Menschen am niedrigsten, die sich gestresst fühlen oder die an Depressionen leiden.
Interessanterweise ist die hohe Zufriedenheit nicht in erster Linie der Tatsache geschuldet, dass die Menschen am Meer und in einem milden Klima leben. Auch das Einkommen wird laut Witters nicht als Hauptursache des positiven Lebensgefühls angesehen. Es muss wohl die Kombination aus alledem sein. Was in Naples außerdem zur Zufriedenheit der Einwohner beigetragen hat, ist auch das durch das NCH Healthcare System finanzierte Blue Zones Project, das sich für Maßnahmen einsetzt, die zu einer gesünderen Lebensweise beitragen, und an dem sich seit 2015 mehr als 15.000 Personen und 300 Organisationen beteiligt haben. Unter anderem wurden neue Gehsteige sowie Fahrradwege angelegt, und mehr als 1200 Einwohner sind Laufgruppen beigetreten.
"Der Ort, an dem man lebt, kann wirklich die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflussen. Daher veranlassen immer mehr Politiker Verbesserungen in ihren Gemeinden, sodass die Bürger von sich aus gesündere Entscheidungen treffen, produktiver sind und eine bessere Lebensqualität haben", erklärt Michael Acker, Generaldirektor bei Healthways. Seine Organisation untersucht zusammen mit dem Gallup Institut in einem Zweijahresrhythmus das Wohlbefinden der Einwohner der 189 US-Städte.
Im aktuellen State of American Well-Being: 2016 Community Well-Being Ranking schafften es gleich zwei Städte des Sunshine States unter die Top 10. Neben Naples mit seinen Nachbargemeinden Immokalee und Marco Island gehört auch das Einzugsgebiet North Port-Sarasota-Bradenton zu den Wohlfühlorten in den USA. Es erreichte den 6. Platz. Kalifornien ist dieses Jahr mit drei Gemeinden, Virginia mit zwei und Massachusetts, Colorado, Hawaii und South Carolina jeweils mit einer Gemeinde in den Top 10 vertreten.
Wer nun mit dem Gedanken spielt, nach Naples oder in eine der anderen Top-Städte des Rankings zu ziehen, der wird seine Entscheidung vermutlich nicht bereuen, denn die Städte, die dieses Mal die ersten fünf Plätze erreicht haben, waren auch in den letzten Jahren bereits unter den 10 Gemeinden mit der höchsten Zufriedenheitsrate. Die Studie scheint somit keine reine Momentaufnahme zu sein, sondern weist vielmehr auf eine langfristige Entwicklung in den untersuchten Ortschaften hin. Im Umkehrschluss waren auch die meisten Städte, die beim diesjährigen Ranking einen niedrigen Wert erreicht haben, schon seit 2008 im unteren Bereich der Zufriedenheitsskala angesiedelt. Auf dem letzten Platz unter den 189 Gemeinden befindet sich aktuell die Metropolregion Fort Smith, Arkansas-Oklahoma.