Bedroht und wichtig für das ökologische Gleichgewicht: die Östliche Indigonatter (Foto © Patrick K. Campbell/Shutterstock.com)
In diesem Juni ließen Wissenschaftler des Orianne Center for Indigo Conservation (OCIC), das dem Central Florida Zoo angegliedert ist, im Apalachicola Bluffs and Ravines Preserve in Bristol im Panhandle insgesamt 15 Östliche Indigonattern (Drymarchon couperi) frei. Laut Phys.org handelte es sich dabei um zehn Weibchen und fünf Männchen. Es ist das dritte Jahr in Folge, dass im Rahmen des von der Florida Wildlife Commission (FWC) und privaten Partnern durchgeführten Arterhaltungsprogramms nachgezüchtete Indigonattern in dem Naturreservat ausgesetzt wurden. Das Programm soll über mindestens zehn Jahre laufen.
Nach dem Ausbrüten der Schlangeneier im OCIC verbrachten die jungen Schlangen ihr erstes Lebensjahr im Central Florida Zoo. Anschließend wurden sie für ein weiteres Jahr in der Welaka National Fish Hatchery untergebracht, in der ansonsten hauptsächlich bestimmte Fischarten gezüchtet und aufgezogen werden, um deren vor allem durch den Menschen dezimierte Bestände in floridianischen Gewässern regelmäßig zu erneuern. Um die Bewegungen der Schlangen nachverfolgen zu können, wurden sie im Zoo von den Wissenschaftlern mit passiven Sendern (sogenannten "passive integrated transponders" oder "PIT tags") ausgestattet, die dank eines Mikrochips ohne Stromversorgung Signale abgeben können, wenn sie in die Nähe einer entsprechenden Antenne gelangen, durch die der Chip aktiviert wird.
Das Verbreitungsgebiet der Östlichen Indigonattern erstreckt sich heute noch vom äußersten Südwesten South Carolinas über ganz Florida bis zum westlichen und südlichen Alabama und dem südöstlichen Mississippi. In Georgia und Florida gilt sie aufgrund des Verlustes ihrer natürlichen Habitate, bei denen es sich laut der FWC vor allem um "die inzwischen selten gewordenen Sumpfkiefernwälder" handelt, als bedroht. Die nicht giftige und somit für Menschen ungefährliche Schlange spielt nach Auskunft der Naturbehörde als Beutegreiferin an der Spitze der Nahrungspyramide eine bedeutende Rolle in den von ihr bewohnten Ökosystemen: Zu ihrem Nahrungsspektrum zählt "eine große Bandbreite kleinerer Tiere, zu denen auch andere giftige wie ungiftige Schlangen" gehören.