
Sonnenuntergang bei Saharastaub in der Luft
Dank Saharastaub in der Luft können Sonnenuntergänge in Florida derzeit besonders rot wirken. (Foto © Chris Rabkin/Shutterstock.com)
Die Saharastaubwolke, die sich bereits in der vergangenen Woche hoch in der Luft über Florida bewegte, hatte nach Angaben des privaten Wetterdienstes Accuweather eine Ausdehnung von rund 3200 Kilometern in westöstliche und etwa 1200 Kilometern in nordsüdliche Richtung. Laut WPTV wird für diesen Freitag eine weitere angekündigt, durch die die Regenwahrscheinlichkeit am Wochenende verringert wird. Wie abc News schreibt, können die Staubkörner, sofern die Wetterbedingungen dies erlauben, die Orange- und Rottöne des Licht der unter- und aufgehenden Sonne deutlich tiefer erscheinen lassen; tagsüber wirke der Himmel mitunter "milchiger" oder "dunstig-grau".
Abgesehen von diesen optischen Phänomenen kann die trockene, staubbeladene Wüstenluft der Bildung tropischer Sturmsysteme entgegenwirken. Angesichts der gegenwärtigen hohen Feuchtigkeit der Luft über Florida dürfte dieser Aspekt aber derzeit kaum zum Tragen kommen. Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sollten Tage mit hohem Wüstenstaubgehalt in der Luft besser nicht im Freien verbringen oder dort zumindest auf Anstrengungen jeglicher Art verzichten; auch das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, wird durch den Staub in der Luft laut einer Studie erhöht. Im Übrigen kann er zu allergischen Reaktionen von Haut und Augen führen.
Die ökologischen Auswirkungen des Wüstenstaubs sind unterschiedlich. Einerseits wirken die darin enthaltenen Mineralien, die oft einen hohen Gehalt an Eisen und Phosphor aufweisen, an Land als natürlicher Dünger und im Wasser als Nahrungsquelle für das am Anfang der Nahrungskette stehende Phytoplankton und andere marine Lebewesen. Andererseits kann Staub, der sich auf den Blättern von Pflanzen absetzt, aber auch deren Fähigkeit zur Photosynthese einschränken, und die erhöhte Eisenkonzentration im Ozean kann zur Vermehrung jener Einzeller führen, die die gefürchtete "Red Tide" verursachen, wie die Deutsche Stiftung Meeresschutz auf ihrer Website ausführt.