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Reha für Tiere: Wer fit genug ist, wird in die freie Wildbahn entlassen. (Foto: © SeaWorld Orlando)
Die Rehabilitation hilfebedürftiger Wildtiere findet allerdings meist hinter den Kulissen statt und häufig auch außerhalb des eigentlichen Themenparks. Über 200 Mitarbeiter sind alleine mit der Betreuung und Pflege der geretteten Tiere beschäftigt – und das rund um die Uhr.
Dazu gehört nicht nur die tierärztliche Betreuung in den Themenparks; Sea Worlds' erfahrenes Rettungsteam wird häufig auch von kleineren Tierschutz-Organisationen um Hilfe gebeten. Und es gibt auch immer wieder Extrem-Situationen, in denen die Tierschützer für Hilfsaktionen eingeflogen werden, etwa als dieses Jahr ein ganzes Rudel Seelöwen an der kalifornischen Küste strandete. Ein anderes Mal gab es 19 Seekühe zu retten, die in einem Abflussrohr stecken geblieben waren.
"Wir haben das Glück, für eine Organisation zu arbeiten, die ohne mit der Wimper zu zucken jede Hilfsaktion genehmigt, egal wie hoch die Kosten sind", erklärte Vizepräsident des tierärztlichen Teams Chris Dold gegenüber dem Orlando Sentinel.
Jährlich investiert der Park Millionen für Rettungs- und Rehabilitationsaktionen. Neben 16.0000 verletzten Vögeln, die an den Toren von SeaWorld abgegeben wurden, wurden in den vergangenen 50 Jahren über 7.000 Seelöwen und Seehunde, 1.900 Schildkröten, 530 Seekühe, 480 Delfine und Wale gerettet.
Ziel von SeaWorld, die unter anderem durch eine TV-Dokumentation wegen der Haltung von Schwertwalen auch immer wieder in die Kritik gerieten, ist, die Tiere nach der Genesung wieder in die Freiheit zu entlassen. Im Mai etwa konnte Manati "Nummer 15-02", die zweite Sehkuh in diesem Jahr, wieder freigelassen werden.
Das männliche Tier war von einem Boot gerammt worden und musste anfangs über eine Magensonde gefüttert werden, bevor er sich selbst wieder mit Spinat und Salat ernähren konnte. Nach fast einem halben Jahr Reha dauerte die Freilassung im Indian River in Titusville nur wenige Sekunden. Kaum wurde das Manati auf seiner speziellen Trage ins Wasser gelassen, schwamm das Tier glücklich davon.
Ein wilder Delfin, der kürzlich eingeliefert wurde, wartet in seinem Quarantänebecken noch auf die vollständige Genesung. Nicht immer können die geretteten Tiere wieder in die Freiheit entlassen werden. Sachverständige von Regierungsorganisationen wie etwa NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) entscheiden darüber, ob die Tiere auf freier Wildbahn gute Überlebenschancen haben. Falls nicht, werden sie an ein Aquarium vermittelt oder bleiben Teil der SeaWorld-Familie, wie etwa eine Gruppe von Grindwalen, die nach einer Massen-Strandung in Südflorida gerettet, aber nicht ausgewildert werden konnten.