Florida State Capitol in Tallahassee
Sitz des floridianischen Gouverneurs: das Florida State Capitol in Tallahassee (Foto © Philip Rozenski/Shutterstock.com)
Wie der Miami Herald berichtete, verkündete der Gouverneur des Sunshine States am vergangenen Montag zunächst den Erlass einer Verordnung, gemäß der die Bewohner von Miami-Dade, Broward, Palm Beach und Monroe County bis Mitte Mai ihre Wohnungen nur für unbedingt notwendige Arbeiten, Einkäufe von Lebensmitteln oder medizinische Behandlungen verlassen dürfen. Diese sogenannte "Safer at home"-Verordnung war zuvor bereits von einer Reihe südfloridianischer Gemeinden und Countys eingeführt worden. Nachdem sich die Nachricht über Online-Medien schnell verbreitet hatte, rief DeSantis nur wenige Stunden später allerdings eine Pressekonferenz ein, in der er erklärte, sich versprochen zu haben: Die Verordnung gelte bis zum 15. April, nicht bis Mitte Mai. Kurz zuvor hatte die Republikanische Partei von Florida noch eine Stellungnahme ihres Vorsitzenden Joe Gruters, zugleich Senator für Sarasota, herausgegeben, in der dieser unter Bezugnahme auf das Mai-Datum DeSantis’ "entschlossenes Handeln" und seine "richtig bemessenen, fundierten und effektiven Maßnahmen" im Kampf gegen die Corona-Pandemie lobte.
Am Mittwoch, dem 1. April weitete der Gouverneur das weitgehende Ausgehverbot dann auf den gesamten Bundesstaat aus. Nach einem Bericht von NBC News trat es mit Beginn des Donnerstags in Kraft und wird zunächst für 30 Tage gelten. DeSantis äußerte dazu, dass er diese Maßnahme nun für sinnvoll halte, nachdem US-Präsident Trump zuvor verlautbart hatte, dass die Regierung die Social-Distancing-Richtlinien für weitere 30 Tage aufrechterhalten werde.
Mit bei Redaktionsschluss fast 7000 Corona-Infizierten und 87 -Toten ist Florida der US-Bundesstaat mit der fünftgrößten Zahl an Corona-Fällen. Die Tatsache, dass der Prozentsatz an über 65-Jährigen hier relativ hoch ist, macht die Bevölkerung des Sunshine States gegenüber der Pandemie besonders verwundbar. Gouverneur DeSantis war in der Vergangenheit wegen seiner Zurückhaltung bei der Verkündung eines allgemeinen Ausgehverbots von verschiedenen Seiten kritisiert worden. Andere Bundesstaaten, wie Kalifornien, New York und Washington, hatten bereits beim Überschreiten der Zahl von 5000 Corona-Fällen weitgehende Ausgehbeschränkungen erlassen.