Orange-Vanille ist der Favorit unter den Eissorten in den Nokomis Groves (Foto: © AL)
Es ist Sommer in Florida, das Thermometer zeigt 33 Grad im Schatten. Selbst ein Bad im Meer oder im Pool bietet da kaum noch Abkühlung. Also rein ins (gekühlte) Auto und auf zur Eisdiele. Dabei muss es ja nicht immer die Eiscreme-Kette um die Ecke sein. Wir zeigen Ihnen hier fünf ganz besonders ausgefallene "ice cream shops", für die sich auch ein paar Kilometer mehr lohnen.
Das Jaxon's befindet sich nicht etwa in Jacksonville, wie der Name vielleicht vermuten lassen könnte, sondern im beschaulichen Küstenstädtchen Dania Beach südlich von Fort Lauderdale. In dem Eislokal, das bereits seit 1956 existiert, gibt es nicht nur über 60 Eissorten, die die Wahl zur Qual werden lassen, sondern auch eine der größten USA-Memorabilien-Sammlungen in der Nation. So wird die Wartezeit an der Eistheke quasi zum Museumsbesuch. Nach dem Verzehr bietet sich ein Spaziergang auf dem nahe gelegenen Pier an, von dem aus sich herrlich die startenden und landenden Maschinen des Fort Lauderdale Airports beobachten lassen.
Wer zur Magic Cow möchte, sollte seinen (imaginären) Cowboyhut nicht vergessen, denn in Davie im Westen von Fort Lauderdale geht es noch ländlich zu. Die "magische Kuh" ist nicht nur berühmt-berüchtigt für zünftige Eissorten wie etwa Whiskey, sondern auch für ihre kreativen Zutaten, die nach Wunsch auf einem "kalten Stein" ins Eis gemischt werden können. Natürlich gibt’s bei der auch kinderfreundliche Eiscremesorten und Frozen Joghurts. So macht die Landpartie mit der ganzen Familie richtig Laune! Yeehaw!
Von der magischen Kuh geht's in die magische Stadt: In Miami gehört das Azucar zu den beliebtesten Eisdielen der Stadt. Die ist allerdings nicht auf dem Ocean Drive in Miami Beach zu finden, sondern auf dem Festland. Genauer gesagt in Little Havana. Dementsprechend überrascht es nicht, dass die Eissorten mit einer guten Prise kubanischem Einfluss daherkommen: Ob Sie sich für die Sorte "El Mani Loco" ("verrückte Erdnuss") entscheiden, die "Plantano Maduro" ("Süße Kochbanane") oder die "Bestios", also die "Küsschen", entscheiden, bleibt ganz Ihrem Geschmack überlassen. Mit einem Eis in der Hand lässt sich die berühmte Calle Ocho ganz besonders stilecht erkunden. Vielleicht noch einen kleinen kubanischen Kaffee hinterher?
Für seine Orangen ist Florida fast ebenso berühmt wie für seine Strände. Was liegt also näher, als ein frisches Orangeneis auf einer floridianischen Orangenplantage zu genießen. Kenner schwören dabei auf das Eis in den Nokomis Groves. Der kleine landwirtschaftliche Betrieb unterhält neben seinen Orangenbäumen einen saisonalen Farm Shop und den kleinen Eisstand, an dem das leckere Eis aus eigener Produktion das ganze Jahr über verkauft wird. Die Auswahl ist klein, aber fein: Es gibt nur eine Handvoll Eissorten, besonders beliebt ist der "Orange Vanilla Swirl". Nur wenige Autominuten von den Nokomis Groves, die es bereits seit fast 70 Jahren gibt, locken die schönen Strände von Nokomis und Venice zum (Sonnen-)Baden und zum Haifischzähne-Suchen.
Nur wenige Kilometer nördlich, in Bradenton, geht es deutlich experimenteller zu. Hier öffnete unlängst die Atomic Cat ihre eiskalten Pforten. Auch hier ist die Auswahl nicht riesig – aber qualitativ hochwertig. Unter Verwendung von Zutaten aus der Region, biologisch angebaut wann immer möglich, werden die Eisportionen in Bradentons Village of Arts in den typischen Papierbehältern gereicht, die normalerweise chinesische Restaurants nutzen. Die Saison und das lokale Angebot bestimmt die Eissorten. So kann man bei jedem Besuch etwas Neues probieren. Hinter der Idee zu dem "ice cream hhack" in Brandenton stehen Chefkoch David Shiplett, der 35 Jahre lang in der gehobenen Gastonomie tätig war, und Konditor-Kollegin Tara Allison. Ganz besonders lohnenswert ist ein Besuch der winzigen Eisbude während des Art Walks jeden ersten Freitag und Samstag im Monat, wenn alle Galerien und Ateliers des Villages of the Arts länger geöffnet haben und Kunst- und Eisfreunde von überall nach Bradenton strömen.