Eine der wenigen Fußgängerzonen und zweifellos eine der schönsten Shoppingmeilen in den USA: die Lincoln Road in Miami Beach (Foto: © Fotoluminnate LLC)
Der von Cushman & Wakefield veröffentlichte Report "Main Streets Across the World 2017" gibt eine Übersicht über die Hauptstraßen mit den höchsten Mieten für Gewerbeimmobilien in 68 Ländern. Für Europa, den asiatisch-pazifischen Raum sowie Nord- und Südamerika wurden jeweils separate Rankings mit den 20 teuersten Hauptstraßen erstellt. Die Einkaufsstraße mit den derzeit höchsten Gewerbemieten weltweit ist wie im Vorjahr die Upper 5th Avenue in New York City, in der im Mittel 28.262 Euro pro Quadratmeter und Jahr zu zahlen sind. Die Plätze 2 und 3 belegen die Causeway Bay in Hongkong mit 25.673 Euro und die New Bond Street in London mit 16.200 Euro.
Betrachtet man nur die Hauptgeschäftsstraßen auf dem amerikanischen Kontinent, folgen nach der New Yorker Upper 5th Avenue auf Platz 2 der Rodeo Drive in Beverly Hills/Los Angeles mit 8243 Euro und auf Platz 3 der Union Square in San Francisco mit 6594 Euro. Den 4. Platz belegt die North Michigan Avenue in Chicago mit 5181 Euro. Auf Platz 5 steht wie auch schon im Vorjahr die Lincoln Road in Miami mit gegenwärtig 2826 Euro, während die Worth Avenue in Palm Beach mit 1366 Euro in diesem Jahr den 8. Platz belegt und damit gegenüber 2016 um einen Platz nach vorn gerutscht ist. Zum Vergleich: In der Berliner Tauentzienstraße und der Frankfurter Zeil, die im Ranking der europäischen Hauptstraßen gemeinsam auf dem 11. Platz landen, liegen die Mieten jeweils bei 3780 Euro, in der Kaufingerstraße/Neuhauser Straße in München, der deutschen Einkaufsstraße mit den höchsten Gewerbemieten (Platz 10), bei 4440 Euro pro Quadratmeter und Jahr.
Vor dem Hintergrund der sich in jüngster Zeit in den gesamten USA häufenden Schließungen von großen Kaufhäusern und Shoppingmalls macht die hohe Nachfrage nach Gewerbeimmobilien in klassischen Einkaufsstraßen laut dem Sun Sentinel deutlich, dass die dortige Mischung aus traditionellem Einzelhandel, Gastronomie, Dienstleistungsbetrieben, Wohnungen und Büros sowie das häufig zu findende persönliche Einkaufserlebnis für die Verbraucher nach wie vor attraktiv sind. Die 1,6 Kilometer lange Lincoln Road in Miami Beach ist seit den 1950er-Jahren eine Fußgängerzone. Nach den Worten von Greg Masin, Abteilungsdirektor des Büros von Cushman & Wakefield in Miami, gibt es "in ganz Südflorida keinen anderen Ort, wo man shoppen, essen, trinken, Leute beobachten und dabei das Salzwasser des Meeres riechen kann." Demgegenüber ist die Worth Avenue in Palm Beach eine altehrwürdige, gehobene Straße zum Einkaufen und Dinieren. Daneben gibt es dort viele Galerien. Robert Klecinsky, Direktor des Büros von Cushman & Wakefield in Palm Beach, hebt die persönlichen Beziehungen zwischen Kunden und Geschäftsleuten in dieser Straße hervor: Bestimmte Familien würden hier seit Generationen einkaufen, sodass die Angestellten in den Geschäften es gewohnt seien, ein persönliches Verhältnis zu ihren Kunden aufzubauen. Wenn man in ein Geschäft komme, erinnerten sich die Verkäufer an den Namen und daran, was man zuletzt gekauft habe.