Am Clearwater Beach wollen Geschäftsleute in Sachen Umweltschutz mit gutem Beispiel vorangehen. (Foto © Maikel Tokromo/Shutterstock.com)
Angesichts gigantischer "Mülllinseln" im Meer und zahlreicher jedes Jahr infolge der Aufnahme von Plastik verendender Meerestiere und Seevögel liegt es auf der Hand, dass der Umweltverschmutzung nicht allein durch Appelle an die Vernunft der Verbraucher und Abfallsammelaktionen beizukommen ist. Der laut Flsunnews.com im Sommer 2018 von verschiedenen Geschäfts- und Restaurantinhabern ins Leben gerufenen "Protect Clearwater Beach Task Force" geht es daher zuvorderst darum, Dinge, die bei der Entsorgung zur Gefahr für die Umwelt werden können, nach Möglichkeit erst gar nicht in Umlauf zu bringen.
Eine der treibenden Kräfte hinter der Initiative war Sheri Heilman, die mit ihrem Sohn in Clearwater Beach zwei Restaurants betreibt und hervorhebt, dass durch die Einsparung von Plastikverpackungen nicht nur die Umwelt geschont werde, sondern sich so zugleich auch Kosten einsparen ließen. Als erster Betrieb in Clearwater wurde ihr Unternehmen von der Suncoast Rise Above Plastics Coalition mit dem Zertifikat "Ozeanfreundlich" ausgezeichnet. Um dieses Siegel zu erhalten, muss ein Betrieb weitgehend auf Wegwerfprodukte verzichten und darf insbesondere keine Verpackungen und Einweggeschirr aus nicht biologisch abbaubaren Stoffen, wie etwa Plastiktüten, verwenden. Beim Verkauf von To-go-Getränken muss er Kunden, die einen eigenen Becher mitbringen, einen Rabatt einräumen. Außerdem verpflichtet er sich zur Anwendung von Recyclingverfahren, der Verwendung von verbrauchsarmen LED-Lampen sowie der Einhaltung der Richtlinien zum Energiesparen gemäß dem US-amerikanischen Umweltsiegel Energy Star. Alle diese Vorgaben umzusetzen, war laut Heilman schon deshalb nicht ganz einfach, weil es derzeit keine gesetzlichen Sanktionen gegen Hersteller gebe, die falsche Angaben hinsichtlich der Abbaubarkeit ihrer Produkte machten. So sah sie sich gezwungen, die Aussagen selbst zu überprüfen, indem sie die betreffenden Stoffe in einen Eimer Wasser legte und in die Sonne stellte. Dabei zeigten manche der Produkte auch nach längerer Zeit kaum äußerliche Veränderungen.
Das erste Ziel der "Task Force" besteht darin, so viele Restaurants und Geschäfte wie möglich dazu zu bringen, sich für die "Ocean Friendly Certification" zu bewerben. In der Folge soll der Clearwater Beach langfristig zum ersten "ozeanfreundlichen" Strand der Welt werden. Um dies zu erreichen, will man mit den örtlichen Handelskammern zusammenarbeiten. Darüber hinaus möchte die Gruppe dafür sorgen, dass die Kompostierung von Bioabfällen für Geschäftsleute finanziell attraktiv wird. Touristen sollen über Befragungen ebenso in die Initiative eingebunden werden wie die Kommune. Last, but not least will die "Task Force" auch koordinierte regelmäßige Strandsäuberungen einführen.