Kaum aus Florida wegzudenken: Wird Winn-Dixie dem wachsenden Konkurrenzdruck standhalten? (Foto: © Felix Mizioznikov)
Bereits Mitte Februar teilte der im nordfloridianischen Jacksonville ansässige Supermarktkonzern mit, in Zahlungsschwierigkeiten geraten zu sein. Nun wurde das Insolvenzverfahren eingeleitet und die Schließung von 94 umsatzschwachen Filialen angekündigt, darunter 35 in Florida. "Dieser Schritt ermöglicht uns, die Geschichte unserer ikonischen Marke auch künftig fortsetzen zu können", zitiert USA Today Anthony Hucker, CEO der Winn-Dixie-Muttergesellschaft Southeastern Grocers. Der Bericht enthält auch eine Liste der betroffenen Filialen.
Hucker versprach, einen Großteil der verbliebenen Filialen in den nächsten drei Jahren umfänglich renovieren zu lassen. Tatsächlich wirken viele Geschäfte der Kette etwas in die Jahre gekommen und tun sich schwer mit dem Konkurrenzdruck von Giganten wie Publix, Walmart und Amazon sowie einer zunehmenden Zahl von kleineren Nischenketten wie Whole Foods, Lucky's Market oder Aldi.
Nun gilt es jedoch zunächst, das Insolvenzverfahren abzuschließen und eine Einigung mit den Gläubigern zu erzielen. Nach Angaben von CNN Money will der Konzern mit den Schließungen und Umstrukturierungen seine Schulden um mehr als 500 Millionen Dollar reduzieren. Das gerichtlich überwachte Insolvenzverfahren soll insgesamt 90 Tage dauern.
Derzeit unterhält Winn-Dixie noch 495 Filialen und beschäftigt über 40.000 Mitarbeiter in den südöstlichen Bundesstaaten der USA. Die Supermarktkette wurde 1925 gegründet und 1952 an der US-Börse notiert. Ihren heutigen Namen trägt sie seit 1955. Schon mehrfach geriet der Lebensmittelriese, der einst US-weit agierte, in finanzielle Schieflage. 2002 schloss Winn-Dixie seine 76 Geschäfte in Texas und Oklahoma, zwei Jahre später folgten 156 Filialen im gesamten Mittleren Westen. 2005 war der einstige Supermarktgigant durch ein sogenanntes "Chapter-11-Insolvenzverfahren" gegangen und musste sich von rund 350 Filialen trennen. Mit der Übernahme durch die Privatfirma Southeastern Grocers (damals Bi-Lo) 2012 verschwand Winn-Dixie von der Börse.
Die Bekanntgabe der Winn-Dixie-Geschäftsschließungen erfolgte fast zeitgleich mit der Ankündigung des Spielzeugriesen Toys "R" Us, sein gesamtes US-Geschäft einzustellen.