1 von 7
Fotos: Daniela Boettcher
2 von 7
3 von 7
4 von 7
5 von 7
6 von 7
7 von 7
Nach 120 Minuten kurz vorm Herzkasper letzten Sonntag muss ich echt sagen, als Götze eingewechselt wurde und dann direkt das Tor schoss, wissend, dass uns jetzt nicht mehr viel passieren kann, durchströmte mich ein bisher unbekanntes Glücksgefühl (nein, ich stand unter keinerlei Alkoholeinfluss), das – ausgenommen die Geburt meines Kindes – in meinem Leben bisher keinen Vergleich kennt. Und ich möchte behaupten, ich habe schon viele sehr schöne glückliche Momente erlebt. Beim Schlusspfiff flossen dann bei unserem Public Viewing die Tränchen und der Euphorie wurde freier Lauf gelassen.
Ach, war das schön. Und dank Facebook, youtube und anderen medialen Plattformen können wir uns es ja immer wieder ansehen. Immer wieder. Ein bisschen getrübt von den Neidern und den politisch Überkorrekten, die Neuers harmlosen Noch-im-Strafraum-Zusammenstoß mit Rot ahnden wollten oder den Gauchotanz als übles Eigentor der Mannschaft rügten, wurde eben diesen Miesmachern von einer fast einheitlich hinter “the Mannschaft” stehenden deutschen Nation und sogar größtenteils international Einhalt geboten, sodass wir unsere Feierlaune tagelang ausleben konnten und immer noch ausleben, ja man hat sogar das Gefühl, die Deutschen sind ein fröhlicheres, lockereres Volk geworden, wenn man so durch die Innenstädte an Rhein und Ruhr spaziert oder radelt, wo ja noch an jeder Straßenecke, an jeder Häuserwand, in jedem Geschäft mit Deutschlandfahnen und allerlei Merchandise den Siegern des Turniers gehuldigt wird.
Schon in Miami, angefangen in der Vorrunde beim 4:0 gegen Portugal, war die Stimmung bei jedem Deutschlandspiel auf dem Höhepunkt. (Eigentlich bei jedem Spiel, aber bei unseren hab ich natürlich noch mehr drauf geachtet und noch mehr mitgefiebert.) Ist ja auch kein Wunder, sind wir doch die einzige Mannschaft des ganzen Turniers, die kein einziges Spiel verloren hat – und das nach dem anfänglichen nationalen und internationalen Spott, unsere DFB-Elf hätte „keine Typen“, und was man nicht sonst noch alles kritisierte... Hier in Deutschland, wo ich mich gerade – wie jedes Jahr – den Sommer über aufhalte, ist jedenfalls wie gesagt nach wie vor Feierlaune angesagt und die Deutschlandfahnen flattern weiterhin fröhlich beschwingt an Häuserwänden, Autofenstern, Schrebergärten, Geschäften und Masten. Und wir singen „Ooooohhh wie ist das schööööön....oooooooooohhhhh wie ist das schöööööön... so was hat man lange nicht geseh'n, so schööööön, so schööööön!!!!“