Auf dem Meeresgrund vor Florida gibt es noch vieles zu untersuchen. (Foto: © Javier Cruz Acosta)
Im Rahmen des Florida Coastal Mapping Program (FCMaP) fertigen Forscher des zur University of South Florida gehörenden College of Marine Science und des Florida Institute of Oceanography in St. Petersburg mittels moderner Multibeam-Sonartechnik von Bord des Forschungsschiff "Weatherbird II" aus hochaufgelöste dreidimensionale Karten des Meeresbodens im Golf von Mexiko an. Wie Dr. Philip Kramer vom Florida Institute of Oceanography erläutert, geht es dabei darum, die Meeresküste des gesamten Staates Florida endlich entsprechend dem heutigen Stand der Technik zu kartieren, um nicht länger auf Karten und Daten zurückgreifen zu müssen, die Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte alt seien. Da laut Spectrum News bisher weniger als 20 Prozent der floridianischen Küste mit den neuesten Sonarverfahren kartiert wurden, haben die Wissenschaftlicher noch einige Arbeit vor sich: Es wird damit gerechnet, dass das Projekt zehn Jahre in Anspruch nehmen und 100 Millionen Dollar kosten wird.
Eine tragende Rolle spielt das Forschungsschiff "Weatherbird II" auch beim Continental Shelf Characterization, Assessment, and Mapping Project (C-SCAMP). Mithilfe von Kameras und Scheinwerfern, die von dem Schiff durch das Wasser gezogen werden, machen die Wissenschaftler HD-Videoaufnahmen in etwa 2 Metern Höhe über dem Meeresgrund, um zu ermitteln, wie groß etwa die dortige Population der Nördlichen Schnapper (englisch "red snapper") ist. Dabei erstellt ein Instrument namens "C-BASS" ("cable burial assessment survey system") über Drucksondierung, Messung des elektrischen Widerstands des Bodens und eine Hochfrequenzsonarmessung zudem ein hochaufgelöstes geophysisches Profil des Meeresbodens. Finanziert wird das Projekt, das im nächsten Jahr abgeschlossen werden soll, aus dem Schadenersatzfonds, der vom Ölkonzern BP aufgrund der Ölpest im Golf von Mexiko infolge der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon 2010 eingerichtet wurde.