Der Freedom Tower in der Downtown von Miami (Foto: © f11photo)
Nach Aussage der MOAD-Geschäftsführerin Rina Carvajal musste das im historischen Freedom Tower in Miamis Innenstadt untergebrachte Museum dringend umgebaut werden, da das in den 1920er-Jahren errichtete Gebäude nicht den heutigen Bedürfnissen eines Ausstellungshauses entsprach. Wie die Miami New Times berichten, wird mit der Ausstellung, mit der das MOAD wiedereröffnet wurde, der kuratorische Ansatz hervorgehoben, sich neben der Kunst im weitesten Sinne dem auf einen konkreten Zweck hin konzipierten Design zu widmen.
In der Gruppenausstellung "By the People: Designing a Better America", die vom Cooper Hewitt, Smithsonian Design Museum in New York City übernommen wurde, geht es um die unterschiedlichen, mannigfachen Herausforderungen von urbanen, vorstädtischen und ländlichen Gemeinschaften, wie etwa Umgang mit Naturkatastrophen, städtische Verdichtung oder Armut. Präsentiert werden insgesamt 60 Projekte von Architekten und Designern, die in diversen Gemeinden in den gesamten USA zur Verbesserung des Umweltschutzes beitragen beziehungsweise für mehr Gerechtigkeit oder Teilhabe aller am sozialen Leben sorgen sollen. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen für einen besseren Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und bezahlbarem Wohnraum, die Verbesserung der Mobilität jenseits des Autoverkehrs oder Lösungen für einen Häuserbau, der so weit wie möglich im Einklang mit der Bewahrung der Natur steht. Besonders interessant für Floridianer ist das Projekt "Delay, Store, Discharge" von dem in Rotterdam ansässigen Office for Metropolitan Architecture (OMA), das sich mit der Klimaerwärmung und dem drohenden Anstieg des Meeresspiegels auseinandersetzt. Zugleich werden die Besucher der Ausstellung aufgefordert, sich selbst als Designer zu begreifen, die mit eigenen Ideen und Strategien zur Verbesserung des alltäglichen Zusammenlebens beitragen können.
Mit den drängenden Problemen der menschlichen Gesellschaft befasste sich auch die Aufführung "This Situation" des in Berlin ansässigen deutsch-britischen Aktionskünstlers Tino Sehgal, die den April über gezeigt wurde. Die Besucher fanden sich in einer "konstruierte Situation" wieder, in der sechs Interpreten wie in einem Salon Diskussionen über soziale und politische Themen führten. Ebenso wie bei der Ausstellung "By the People" ging es dabei laut Rina Carvajal darum, den Besuchern die verschiedenen Überkreuzungen bewusst zu machen, die zwischen Politik und Ökonomie, Kunst und Design bestehen.
Die Ausstellung "By the People: Designing a Better America" kann noch bis zum 30. September mittwochs bis freitags und sonntags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags von 13 bis 20 Uhr besucht werden. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 12 Dollar, für Senioren 8 Dollar, für Schüler und Studenten 5 Dollar und ist für Kinder unter 12 Jahren frei. Weitere Informationen unter mdcmoad.org.