Beim Seminole Shootout erwartet die Besucher viel mehr als nur wildes Feuergefecht. (Foto © Seminole Shootout)
Die Ethnie der Seminolen entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts aus verschiedenen Indianergruppen vom Volk der Muskogee (auch als Creek bekannt), die vor allem aufgrund von verschiedenen Konflikten und Kriegen ins damals weitgehend unbesiedelte nördliche Florida eingewandert waren. Zu ihnen gesellten sich einige entlaufene schwarze Sklaven sowie einzelne europäischstämmige Einwanderer, die in das neu entstandene Volk integriert wurden. Der Name Seminolen leitet sich vom Wort "cimarrones" ("Wilde" oder "Geflüchtete") ab, eine Bezeichnung, die die in St. Augustine lebenden Spanier für die neuen Einwanderer verwendeten.
Zwischen 1817 und 1858 fanden in Florida insgesamt drei Seminolenkriege statt. Der zweite von ihnen, der von 1835 bis 1842 ausgefochten wurde und auch einfach als der Seminolenkrieg bezeichnet wird, war mit seinen über sechseinhalb Jahren Dauer der längste Krieg nach dem Unabhängigkeitskrieg (1775–83) und dem Vietnamkrieg (1964–75), an dem die USA aktiv beteiligt waren. Nachdem die Seminolen bereits nach dem ersten Seminolenkrieg (1817–18) in ein Reservat im mittleren Florida umgesiedelt worden waren, wollte die US-Regierung sie mit einem 1830 beschlossenen Gesetz dazu zwingen, in ein neues Reservat in einem Gebiet westlich des Mississippis zu ziehen. Da in der Vergangenheit immer mehr Sklaven von Plantagen ins Gebiet der Seminolen geflohen und von diesen nicht wie vertraglich vereinbart an ihre Besitzer ausgeliefert worden waren, befürchtete Floridas Gouverneur einen Sklaven- oder Indianeraufstand. Als die Seminolen sich der erneuten Umsiedlung widersetzten, beschloss die Regierung, das Problem wiederum militärisch zu lösen. Im Laufe des zähen und blutigen Konflikts ergaben sich die meisten Seminolen und ließen sich umsiedeln, etwa 300 von ihnen erhielten jedoch ein Reservat im Südwesten Floridas. Auch nach dem dritten Seminolenkrieg (1855–58), mit dem weitere Umsiedlungen erzwungen wurden, verblieben einige kleine Gruppen von Seminolen in Florida.
Mit der Nachstellung von historischen Schlachtszenen des langen Krieges, bei dem die US-Regierung nur einen Teilsieg erringen konnte, feiern die Seminolen ihren erfolgreichen Widerstand. Zu sehen sind außerdem zeitgenössische Zeltlager der Indianer sowie Ausstellungen, die über ihre Geschichte und Kultur informieren. Im Konzertprogramm werden traditionelle indianische Flötenmusik und Tänze dargeboten, aber auch Rock- und Country kommen nicht zu kurz. Darüber hinaus Tiervorführungen, darunter sogenanntes Alligator-Wrestling, bei dem die Krokodilfangtechniken der Seminolen demonstriert werden.
Das Seminole Shootout Battle Reenactment findet vom 1. bis 3. März in der John Jimmie Memorial Arena im Immokalee Youth Camp statt. Weitere Informationen und Tickets unter seminoleshootout.com.