Aus Florida kaum wegzudenken: der Karibik-Manati (Foto © Jillian Cain Photography/Shutterstock.com)
Neben dem in Flüssen und im Meeresküstenbereich der Karibik, des Golfs von Mexiko sowie einiger Länder Südamerikas lebenden Karibik-Manati, Trichechus manatus, umfasst die Familie der Rundschwanzseekühe noch den Amazonas-Manati und den Afrikanischen Manati. Die Population in Florida, die gegenwärtig laut U.S. Fish and Wildlife Service über 6300 Tiere umfasst, wird von einigen Wissenschaftlern auch als eigene Unterart angesehen und als Florida-Manati (Trichechus manatus latirostris) bezeichnet. Aufgrund der staatlichen Schutzmaßnahmen ist es einer der wenigen Seekuhbestände, der in den zurückliegenden Jahrzehnten wieder zugenommen hat. 1991, als erstmals Zählungen vorgenommen wurden, war die Zahl der Manatis in Florida noch auf 1267 geschätzt worden. Gleichwohl gilt die Art nach wie vor als bedroht.
Natürliche Feinde haben die normalerweise einzelgängerisch lebenden Karibik-Manatis zwar nicht. Obwohl die Jagd auf Seekühe in Florida seit langem verboten ist, stellt der Mensch mit seinen zivilisatorischen Errungenschaften für die Tiere aber noch immer eine ernsthafte Bedrohung dar. So werden immer wieder Seekühe durch Propeller von Booten mit Außenbordmotoren verletzt, und auch die Verschmutzung der Gewässer setzt den Pflanzenfressern zu. Beim Grasen schlucken die Tiere unbeabsichtigt auch immer wieder Weggeworfenes und Verlorengegangenes herunter, das zu inneren Verletzungen führt. Insbesondere das Verschlucken von Fischfangleinen, die sich in ihren Verdauungsorganen verfangen können, endet für Seekühe mitunter tödlich.
Da Karibik-Manatis nicht für längere Zeit mit Wassertemperaturen von unter 20 Grad Celsius zurechtkommen, machen sich viele von ihnen im November insbesondere aus dem nördlichen Florida auf den Weg in wärmere Gewässer auf der floridianischen Halbinsel. Während der Herbstsaison werden in ganz Florida daher Manati-Schutzzonen eingerichtet, die durch Schilder auf den Wasserwegen gekennzeichnet sind und nicht befahren werden dürfen. Der Beginn der Schutzzeit variiert von County zu County. Wie Spectrum News schreibt, bittet die Florida Fish and Wildlife Conservation Commission Freizeitkapitäne darum, im November generell besonders auf Seekühe zu achten und die Fahrtgeschwindigkeit zu drosseln.