Miami
Noch ist es nicht offiziell, aber wenn sich die Pandemielage in den USA weiter entspannen sollte, könnten ab Mitte Mai auch wieder Touristen aus ganz Europa nach Florida reisen. (Foto © M. Unal Ozmen/Shutterstock.com)
Nach einem Bericht von CNBC äußerten zwei anonym gebliebene Quellen gegenüber dem Nachrichtensendernetzwerk, dass die Biden-Regierung sich darauf einstelle, Mitte Mai die Einreisebeschränkungen sowohl an den Grenzen zu Mexiko und Kanada als auch im Hinblick auf Flüge oder Schiffsreisen aus Europa, Großbritannien und Brasilien zu lockern. Genaueres dazu wurde nicht bekannt gegeben; es steht aber zu vermuten, dass im Fall der Umsetzung dieses Plans ein negativer Covid-19-Test oder der Nachweis einer überstandenen Corona-Erkrankung ausreichen würde, um in die USA einzureisen. Hintergrund der Überlegungen ist das in den USA gut vorankommende Impfprogramm. Laut Forbes sieht sich die Regierung zudem dem Druck von Lobbyorganisationen der US-amerikanischen Luft- und Reiseindustrie ausgesetzt, die darauf drängen, bis zum 1. Mai einen offiziellen Fahrplan zur Wiederöffnung des Landes für den internationalen Reiseverkehr in Kraft zu setzen, damit ausländische Touristen rechtzeitig zum Beginn der Hauptreisesaison im Sommer wieder ins Land kommen können.
Mitte Mai, wenn Covid-19-Impfstoffe in größerem Maße für jedermann verfügbar sein werden, werde es zu einer "grundlegenden Veränderung" im Hinblick auf die US-Einreisebestimmungen kommen, sagte ein leitender Regierungsmitarbeiter gegenüber CNBC. Grund dafür, dass die Quellen nicht namentlich genannt werden wollen, ist der Umstand, dass bisher weder eine formale Festsetzung des Zeitrahmens zur Umsetzung des Plans noch eine offizielle Aktennotiz dazu existiert. Im Fokus der gegenwärtigen Diskussionen zur Überwindung der Corona-Pandemie steht demnach aber die Eindämmung der Verbreitung der neuen Virusvarianten im Inland auf lokaler Ebene.
Dem Vernehmen nach sind Arbeitsgruppen aus verschiedenen Institutionen der US-Administration übereingekommen, das Thema Einreisebeschränkungen wöchentlich auf der Basis aktueller Daten neu zu erörtern. Dabei stehen laut den Quellen Gesundheitsexperten, die sich um eine Ausbreitung der neuen, gefährlicheren Virusvarianten sorgen und deshalb gegen eine schnelle Öffnung plädieren, anderen Regierungs- oder Behördenvertretern gegenüber, die argumentieren, dieser Gefahr ließe sich mit der generellen Verpflichtung zur Vorlage eines negativen Covid-19-Tests begegnen.
Als eine seiner letzten Amtshandlungen hatte der vorherige Präsident Trump verfügt, dass die Einreisebeschränkungen für Reisende aus dem Schengen-Raum, Großbritannien, Irland und Brasilien Ende Januar auslaufen sollten, angesichts der dramatischen Zunahme der Zahlen von Infektionen, Kranhauseinweisungen und Todesopfern hatte der neue Präsident Biden dies aber umgehend rückgängig gemacht. Erst kürzlich wurden die Einreisebeschränkungen an den Grenzen zu Mexiko und Kanada vom Ministerium für innere Sicherheit bis zum 21. April verlängert. Zuvor hatte die US-Regierung die Regierung Mexikos dazu aufgefordert, nicht nur Personen an der Grenze intensiver auf Covid-19 zu testen und für das Tragen von Gesichtsmasken zu sorgen, sondern auch mehr zur Kontrolle des Stroms von Asylsuchenden zu tun, die derzeit wieder verstärkt aus verschiedenen südamerikanischen Ländern in Richtung USA ziehen. Kanada wiederum hatte die US-Regierung seinerseits darum gebeten, die Grenze geschlossen zu halten, bis das Land über genügend Impfstoff für alle seine Bürger verfügt.