Mit der Gründung der »German American Business Chamber« legte Walter A. Loy den Grundstein für florierende Beziehungen zwischen Deutschland und Florida. (Foto: ©John Seberg)
Lauscht man seinen fesselnden Geschichten – vorgetragen übrigens mit ruhiger, melodiöser Stimme –, dann kann es schon einmal passieren, dass man alles um sich herum vergisst. Und zwei Stunden wie fünf Minuten erscheinen. So wie jetzt anlässlich unseres Interviews bei einem gemütlichen Glas Wein, untermalt vom Trommeln des tropischen Regens an die Fensterscheiben der Hyatt-Lobby in Coral Gables. Walter A. Loy genießt in der deutschen Gemeinde Südfloridas seit langem einen glänzenden Ruf. Der in Deutschland geborene Kosmopolit hat in 57 Ländern dieser Welt gelebt und gearbeitet. Für Loy, in dessen Familie viele Diplomaten tätig waren, schien zunächst ebenfalls der Weg in den diplomatischen Dienst geebnet. Doch das Schicksal wollte es, dass ihn die Fluggesellschaft »Pan American World Airways« rekrutierte und er 35 Jahre lang weltweit Handelsprojekte für das Unternehmen leitete. Zu seinen Aufgaben zählten die Öffnung Osteuropas, Russlands und Chinas für die traditionsreiche Airline.
Seit seiner Pensionierung widmet er sich dem Immobilienmarkt Floridas sowie seinen zahlreichen Vorstandstätigkeiten in nationalen und internationalen Verbänden, so etwa der renommierten German American Business Chamber (GABC) in Florida, deren Mitbegründer er war und der er zehn Jahre lang vorstand. Aufgrund seiner vielfältigen Bemühungen um die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA verlieh ihm der damalige Bundespräsident Johannes Rau im Jahre 2001 das Bundesverdienstkreuz. Neben seinem beruflichen und ehrenamtlichen Einsatz nimmt Walter Loy sich freilich auch viel Zeit für seine Frau Kathy und den Rest seiner Familie. Während der Sommer- oder Weihnachtsferien besucht er seine beiden Söhne und fünf Enkelsöhne in New Jersey und den Niederlanden. Gemeinsam wedeln die Loys dann auch schon mal in Kitzbühel oder Colorado die Skipisten hinunter – »selbst noch in meinem Alter«, wie der charmante Gentleman mit einem Lächeln kommentiert.
Was schätzt er am Leben in Miami? Wohl am meisten die Freundschaften, die er in einem Vierteljahrhundert in Südflorida aufgebaut hat. »Ich habe in dieser Stadt mehr echte Freunde als irgendwo sonst auf der Welt«, sagt er. Auch begeistert ihn der multikulturelle Background der Metropole. »Miami ist gewissermaßen die United Nations im Taschenformat. Ich denke, dass ich den Rest meines Lebens hier verbringen könnte.«