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Glücklich im Sunshine State: Sylvia und Martin Schäfer. (Foto: © John Seberg)
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Philipp (7), Christoph (9), Arnold (11) und Marcus (3). (Foto: © John Seberg)
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Das stilvolle Traumhaus der Schäfers in West Palm Beach. (Foto: © John Seberg)
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Den Pool genießen nicht nur die Kinder. (Foto: © John Seberg)
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Bei der Einrichtung ihres Heims war »Behaglichkeit« für Sylvia und Martin Schäfer der wichtigste Faktor. (Foto: © John Seberg)
Angefangen hat alles mit einem Feriendomizil – wie bei so vielen Familien. Mit einem hübschen Häuschen in Südflorida, als zweites Standbein zum Erstwohnsitz in Deutschland. Doch dann hat Familie Schäfer sich hier so wohl gefühlt, dass sie geblieben ist. Bis heute. Vier kleine blonde Jungs tummeln sich in dem prächtigen, stilvollen und doch charmant-gemütlichen Anwesen in West Palm Beach. Philipp (7) fährt mit dem Fahrrad durch die einladende, helle Eingangshalle, die ins Wohnzimmer übergeht, Christoph (9) und Arnold (11) jagen sich, und Marcus (3) schläft erschöpft und selig zusammengerollt auf dem Sofa. »Wenn er aufwacht, ist er wahrscheinlich vier«, sagt Papa Martin Schäfer schmunzelnd.
Vom offenen Wohnzimmer (mit echtem Kamin für floridianisch-milde, doch windige Wintertage) sieht man in die freundliche, großzügige Küche hinein, die laut Sylvia Schäfer »das Herz des Hauses« ist, wo sich der größte Teil des Familienlebens abspielt: »Hier reden wir, essen wir, machen Hausaufgaben, arbeiten am Computer oder sehen fern.« Gefragt, welcher Teil des Hauses sein Lieblingsfleck sei, sagt Martin Schäfer: »Wir nutzen eigentlich jede Ecke. Ich hab ja viel mit Häusern zu tun, auch mit bombastischen, dramatischen, aber oft fehlt einfach die Gemütlichkeit.«
»Ganz nach Florida zu gehen« – dazu haben sich die Schäfers letztlich nach der Geburt ihres jüngsten Kindes entschieden. Deutschland hat ihnen zwar nicht schlecht gefallen, aber sie wollten es halt ein bisschen »paradiesischer« haben – und wo kann man diesen Traum besser verwirklichen als in Florida? Martin war schon in die USA verliebt, als er nach dem Abitur eine Motorradtour quer durch die Staaten gemacht hat.
Als Banker in Frankfurt lernte er dann die in Ohio geborene Sylvia kennen, die diese Liebe noch um einiges verstärkt hat. Beiden war schnell klar, dass Florida ihrer Familie eine ganz besondere Lebensqualität bieten könnte. Die Immobilienfirma Sotheby's, bei der Martin arbeitet, hat ihnen die Ortswahl leicht gemacht. Das New Yorker Head- quarter der Firma trat an ihn heran: »Wollen Sie vielleicht nach Florida? Kennen Sie West Palm Beach?« – so ein Zufall: Da hatten die Schäfers ja bereits ihr Ferienhaus! Auch heute, nach fast vier Jahren im Sunshine State, haben die Schäfers ihre Verbindungen nach Deutschland weiter aufrechterhalten – begünstigt durch die zwei Monate Sommerferien an amerikanischen Schulen. Die Eltern wohnen noch in derselben Straße wie früher, Sylvias Mutter und Schwester leben in Deutschland, und die alten Freunde der Söhne klettern einfach zum Spielen über den Zaun, wenn die Familie im Sommer »daheim« ist. »Ja, da können wir einfach ganz alleine mit dem Fahrrad losflitzen und alle unsere Freunde besuchen, so als wären wir nie weg gewesen. Hier in West Palm Beach muss Mama uns immer überall hinfahren«, erzählt Christoph.
Trotzdem sind alle ebenso froh, wenn sie nach dem Sommer wieder zurück ins tropische Florida kommen. Arnold findet, dass die Lehrer in Deutschland »viel strenger« sind; und Fußball spielen kann man in Florida »das ganze Jahr, weil das Wetter immer so schön ist!« Das amerikanische Schulsystem und die Kinderfreundlichkeit zieht Sylvia dem deutschen System vor. Die Vorteile: »Hier werden den verschiedenen Begabungen der Kinder mehr Chancen eingeräumt. Hier gibt es kein ,Du gewinnst, du versagst‘. Das ist wichtig, gerade bei vier Kindern. In Deutschland werden die Kinder an die Schule angepasst, hier ist es umgekehrt.«
Und Hobbys? Neben Martins zeit- und energie- beanspruchendem Maklerjob und Sylvias zeitintensivem Ehrenamt bei der Kinderselbsthilfegruppe »Rainbow«, die sich um Scheidungs- und Waisenkinder kümmert, bleibt dem engagierten Paar trotzdem noch Zeit für die Betreuung von Schulaktivitäten der eigenen Kinder, Kartenspiele am Kamin, Stadtbummel durch die West-Palm-Beach-Fußgängerzone »City Place«, gelegentliche Kurzurlaube zum Skifahren in Colorado, Jetskifahren bei Peanut Island, Tierpark- und Museumsbesuche und auch noch Zeit fürs Entspannen.
»Nach einer Woche Schule brauchen die Kinder auch mal Zeit für sich selbst, Zeit fürs Nichtstun. Die Kids hier rennen teilweise schon mit einem Timer in der Grundschule herum, damit sie alle Termine einhalten können, die ihnen auferlegt werden. Das wollen wir nicht«, sagt Sylvia. »Muße ist sehr wichtig, damit wir uns rundum wohl fühlen.« Das klingt nach der Erfüllung des amerikanischen Traums – der fällt in einem solchen Traumhaus noch umso leichter.